Wie in ihrem Roman-Erstling entführt uns Gudrun Wieser wieder ins späte 19. Jahrhundert, genauer in das Jahr 1882. Der Gendarm Wilhelm Koweindl hat es diesmal mit besonders grausigen Funden zu tun: Ein Finger ist nur der erste Leichenteil, der ans Murufer geschwemmt wurde. Der Gratweiner Gendarm und seine Kollegen finden nach und nach immer mehr Körperteile. Den Untersuchungen nach handelt es sich um mehrere Frauenleichen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, auch weil keine Frauen als abgängig gemeldet wurden. Klar ist nur, dass die Morde über einen längeren Zeitraum passiert sind.

Unterstützung durch junge Lehrerin Ida
Der Gendarm Koweindl hat bei Ermittlungen in einem früheren Fall die junge Lehrerin Ida Fichte kennengelernt. Mit ihrer Hilfe konnte er die Morde in einem Mädchenpensionat aufklären und so erhofft er sich auch diesmal ihre Unterstützung. Ida Fichte ist mittlerweile als Hauslehrerin des zwölfjährigen Theodor engagiert. Der Vater ist Professor für Zoologie und viel auf Forschungsreisen unterwegs, die Mutter wird von der Autorin an einer Stelle als „dünn und farblos " beschrieben.
Sendungshinweis
„Guten Morgen, Steiermark“, 17.9.2023
Gedrückte Stimmung
Theodor ist wegen des „schwachen Zustandes seiner Nerven", so wurde es Ida erklärt, nicht in der Lage, das Gymnasium zu besuchen. Die Stimmung in dem Haushalt ist oft sehr gedrückt; das Hauspersonal wechselt sehr oft. Eines Tages verschwindet auch die aktuelle Zugehfrau spurlos. Und kurz darauf fehlt auch von der Frau des Hauses nach einem laustarken Streit mit ihrem Ehemann jede Spur. „Die Kälte der Mur" von Gudrun Wieser ist im emons-Verlag erschienen.