Umfrage verheißt weniger Weihnachtsgeschäft

Laut einer aktuellen Umfrage werden die Österreicher heuer im Schnitt 277 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Für den Handel bedeutet das einen Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Frau trägt ein Einkaufssackerl durch ein weihnachtlich geschmücktes Einkaufszentrum

APA/ Malte Christians

Die Verbraucher sind aufgrund der wirtschaftlich instabilen Lage heuer sparsamer

Ähnlich wie im Wirtschaftskrisenjahr 2008 sind die Konsumenten auch heuer zurückhaltender bei den geplanten Ausgaben: 21 Euro niedriger fällt das durchschnittliche Weihnachtsbudget bei den Geschenken aus, das ergab eine Befragung von 500 Verbrauchern durch Ernst & Young. Jeder Fünfte will nur noch 100 Euro für Geschenke ausgeben.

Familien setzen Sparstift an

Speziell bei den Besserverdienern und den 36- bis 45-Jährigen ist ein deutlicher Konsumrückgang zu verzeichnen. Gerade diese Altersgruppe beschert dem heimischen Handel traditionsgemäß aber den größten Umsatz. Und auch Familien setzen heuer den Sparstift an und wollen den Gürtel bei den Weihnachtsausgaben enger schnallen.

Handel in Sorge

Das Weihnachtsgeschäft startet meist erst vier bis fünf Wochen vor dem großen Fest. Aufgrund der schlechten Prognose macht sich Wolfgang Sauer, Sprecher der Sparte Handel in der steirischen Wirtschaftskammer, aber bereits jetzt Sorgen, „weil im bisher laufenden Jahr die Umsatzentwicklungen durchaus unterschiedlich waren. Wir sind im Handel extrem abhängig von zum Teil sehr kleinen Faktoren, ob Kauflust da ist oder nicht“.

Die beliebtesten Geschenke

Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke werden auch heuer wieder Bücher, Gutscheine und Bekleidung sein. 64 Prozent der von Ernst & Young Befragten wollen Bücher auf den Gabentisch legen. Der sonst so an Krisen gewöhnte Buchhandel darf sich daher freuen. Die Belletristik rennt den Gutscheinen voraussichtlich sogar den ersten Platz unter den Geschenken ab.

Gutscheingeschenke sowie Spielzeug stehen aber auch weiterhin hoch im Kurs. Und auch der Umweltschutzgedanke spielt eine zunehmend große Rolle bei der Geschenkauswahl.

Unterschiede bei den Geschlechtern

Auffallend ist laut der Umfrage, dass sich im Unterschied zu den letzten Jahren Frauen heuer etwas spendabler zeigen: Sie wollen im Schnitt 285 Euro, Männer hingegen nur 265 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Während Männer gerne zu Elektronik und Computerzubehör greifen, wollen Frauen ihr Geld lieber für Bücher, Kleidung und Geldgeschenke ausgeben.

Vorweihnachtszeit als Gradmesser

Für die Österreicher hat das Weihnachtsfest aber generell einen sehr hohen Stellwert, einen kompletten Verzicht auf Geschenke wird es kaum geben. Bereits in den letzten Jahren gab es schlechte Prognosen, die dann aber nicht mit dem tatsächlichen Kaufverhalten übereinstimmten. Ob sich der heurige Trend bestätigt, wird letztendlich erst die Vorweihnachtszeit zeigen, glaubt Sauer.

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