Mobbing: Mediation als Ausweg

Die Arbeiterkammer Steiermark (AK) führt pro Monat rund 40 Mobbingberatungen durch - Tendenz steigend. Eine Klage sollte immer der letzte Ausweg sein, eine andere Möglichkeit auf Mobbing zu reagieren, ist eine Mediation am Arbeitsplatz.

Schriftzug "Mobbing"

APA/ ZDF

70 Prozent der Mobbingopfer sind Frauen

Laut einer Studie der AK waren oder sind etwa 18 Prozent der arbeitenden Menschen von Mobbing betroffen. 70 Prozent derer, die sich als Mobbingopfer fühlen, sind Frauen.

Anti-Mobbing-Gesetz gefordert

In den Beratungsgesprächen wird nur sehr selten zu einem Gerichtsverfahren geraten, da die Beweisführung oft sehr schwierig ist, heißt es von der Arbeiterkammer. AK und ÖGB fordern daher ein Anti-Mobbing-Gesetz, in dem der Rechtsbegriff des Mobbing klar definiert wird.

Gemeinsam eine Lösung finden

Eine Möglichkeit, mit Mobbing am Arbeitsplatz fertig zu werden, bietet Mediation. Dabei werden die Konfliktpartner an einen Tisch gebracht und gemeinsam wird versucht, eine Lösung zu finden, erklärt Wolfgang Pfeifer, Obmann des Vereins „Augenhöhe“ in Graz. Genutzt wird dieser Weg allerdings noch selten.

„Es gibt gesellschaftlich eine Sensibilisierung zum Thema Mobbing. Handwerkzeuge, wie damit umgegangen werden kann, gibt es noch wenige. Es braucht viel Information. Wir begleiten Menschen in Mobbingsituationen und wir arbeiten auch in der Prävention, um Handwerkszeuge weiterzugeben, wie Firmen in Mobbingsituationen einen Umgang finden können“, erklärt der Mediator.

Mobbing-Tagebuch und vertrauliche Gespräche

Eingreifen kann man zu jeder Zeit in den Konflikt, so Pfeifer, auch nach Monaten könne durch Mediation eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Der Mediator empfiehlt auch, schon im Vorfeld Maßnahmen zu setzen - etwa ein Mobbing-Tagebuch zu führen und Gespräche zu suchen, sei es mit dem Betriebsrat, dem Arzt oder einer privaten Vertrauensperson.

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