Grazerin überfordert: 50 Tiere abgenommen

Mehr als 50 Kleintiere mussten Dienstagfrüh einer offenbar überforderten Grazerin abgenommen werden. Viele der Tiere waren krank oder lagen in ihrem eigenen Kot. Die Feuerwehr brachte die Tiere ins Landestierheim. Einer der Feuerwehrmänner wurde verletzt.

Auch dieses Kaninchen wurde ins Landestierheim gebracht

Landestierschutzverien Stmk./Rosemarie Lichtenegger

Auch dieses Kaninchen wurde in das Grazer Landestierheim gebracht

Die alleinstehende Frau war mit der Tierhaltung offensichtlich überfordert. Sie hielt in ihrem Einfamilienhaus in St. Peter (Graz) 38 Katzen, vier Hunde, vier Vögel, vier Kaninchen und zwei Meerschweinchen.

Amtstierarzt Klaus Hejny: „Die Tierhalterin wurde schon seit einiger Zeit amtstierärztlich betreut. Ihr wurden Auflagen erteilt, denen sie aber nicht ausreichend nachgekommen ist. Da sich uns ein krasses Bild gezeigt hat, mussten wir ihr die Tiere zu ihrem Wohl abnehmen.“

Mangelnde Hygiene und teils kranke Tiere

Die zahlreichen Hunde, Katzen, Vögel und Meerschweinchen waren im ganzen Haus verteilt. Einige der Tiere waren krank, sie waren offenbar nicht ausreichend versorgt worden, die Exkremente lagen überall im Haus herum. Die Tiere wurden in das Landestierheim gebracht, dort erst klinisch untersucht und entsprechend versorgt. Ob die Frau ihre Tiere wiederbekommen wird, war am Dienstag unklar. „Dazu müsste sie nachweisen, dass sie die Tierhaltung adaptiert hat“, so Hejny.

Teile des Fingers entfernt

Unterstützt wurde die Tierrettung von sechs Mann der Grazer Berufsfeuerwehr. Um die gesamte Anzahl an Tieren einzufangen, benötigten die Feuerwehrmänner insgesamt vier Stunden. Kurz vor Ende der Aktion wurde ein Feuerwehrmann von einer Katze in die rechte Hand gebissen. Er musste zur Wundversorgung in das Unfallkrankenhaus Graz gebracht werden, wo Teile des rechten Zeigefingers entfernt und danach genäht wurden.

Auch die alleinstehende Frau musste ins Krankenhaus gebracht werden. Sie hat die Abnahme ihrer Lieblinge, wie sie sie nennt, nicht verkraftet. Ob die Frau angezeigt wird, soll ein medizinisches Gutachten zeigen, so der Amtstierarzt.

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