Autor lässt sich bei Lesung einmauern

Der steirische Autor Günter Eichberger lässt sich zum Abschluss einer Literatur-Performance-Reihe am 26. April in der Grazer Postgarage vor Publikum einmauern. Eichberger überraschte immer wieder mit ungewöhnlichen Auftritten bei Lesungen, etwa als er in Windeln gekleidet auftrat.

„Sprachlos und kalt“, nennt Eichberger die Performance am Donnerstag in der Postgarage, zu der die Künstlerinitiative „Intro Graz Spection“ lädt: „Mich störten schon immer die 08/15-Lesungen, wo Autoren ungelenk aus ihren Texten vorhaspeln, dem wollte ich etwas entgegensetzen“, erklärte der Autor, der seit 2001 Performance-Projekte betreibt.

Eichberger ist „gefangen in sich“

Eichberger, der bei anderen Teilen dieses Projekts aus halb zerkauten Manuskripten vorlas oder in Windeln gekleidet auftrat, setzt nun mit „Sprachlos und kalt“ einen Schlusspunkt unter die Serie: „Hier interessieren mich der Zusammenprall von Kulturen, Text und Handwerk.“

Die Symbolik, sich während seiner Lesung vor Publikum einmauern zu lassen, erklärt er so: „Es ist eine Art Gefangensein in sich.“ Der dafür verfasste Text handelt von „Verunsicherung, Verstörung und Ratlosigkeit in Form einer poetischen Introspektion“. Die Performance wird dabei vom Musiker Armin Pokorn sowie dem Regisseur Wilhelm Hengstler unterstützt.

Eichberger wurde 1959 in Oberzeiring geboren und lebt in Graz. Neben Theaterstücken und Hörspielen veröffentlichte er eine Reihe von Prosabänden, darunter „Gemischter Chor“, „Aller Laster Anfang“, „Gesichter aus Sand“ sowie „Alias.“

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