Steiermark als Vorreiter bei Schulsozialarbeit
Von Problemen kriegstraumatisierter Schüler über familiäre und schulische Schwierigkeiten bis hin zu Alltags- und Freizeitfragen reicht die Bandbreite, mit der Sozialarbeiter an den Schulen konfrontiert sind.
Schüler mit Mitteilungsbedürfnis
Die Betreuer sind an zwei bis vier fixen Beratungstagen in der Schule und haben dort ein eigenes Büro - so könne mit den Schülern auch ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden, so Sandra Jensen vom Verein ISOP - neben der Caritas und Avalon einer von drei Trägervereinen, die Schulsozialarbeiter in der Steiermark zur Verfügung stellen - denn das Mitteilungsbedürfnis der Schüler ist groß.
APA/Helmut Fohringer
Bedarf bei weitem nicht gedeckt
29 Schulsozialbetreuer gibt es in sieben steirischen Bezirken, und der Bedarf sei bei weitem nicht gedeckt, sagt Jensen - es wären doppelt so viele Beratungstage pro Schule notwendig: „Ein Mitarbeiter hat einmal erzählt, dass in einer Pause 26 Anfragen für denselben Tag gekommen sind.“
Beratung und präventive Workshops
Für die Betreuer besteht Schweigepflicht, alle Schulen machen freiweillig mit. Neben der Beratung von ernsten oder weniger ernsten Themen gibt es aber auch noch andere Angebote wie präventive Workshops: „Zu Gewaltprävention, Kommunikationsförderung, Selbstbewusstseinsstärkung, freizeitpädagogische Angebote, oder wir bieten auch Hiphop, Fußball oder Bauchtanzen an, damit sie neue Bewegungsangebote kennenlernen“, so Jensen.
Mehr Schulsozialarbeiter für Graz gefordert
Dass der Bund die Sozialarbeit an Schulen forcieren will, wird von Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann (SPÖ) begrüßt. Auch für Graz fordert die zuständige Stadträtin Sonja Grabner (ÖVP) mehr Schulsozialarbeiter: Von den insgesamt sechs Betreuern finanziere das Land gerade einmal zwei, so Grabner, die appelliert, die Betreuung nicht nach Bezirksfläche, sondern nach Schüleranzahl zu berechnen - in Graz stünden sechs Betreuer fast 34.000 Schülern gegenüber.