Tumulte: GAK-Hooligans stürmten Spielfeld

Den Nichtaufstieg in die Erste Liga haben einige GAK-Hooligans nicht verkraftet: Beim Spielstand von 3:0 für den TSV Hartberg im zweiten Relegationsspiel am Freitag kam es zu schweren Ausschreitungen und letztlich zu einem Spielabbruch.

Ab der 76. Minute - jenem Augenblick, in dem Hartberg den dritten Treffer erzielte - war die sportliche Wertlosigkeit Programm: Ab diesem Moment regierte auf dem Platz nicht mehr der Fußball, sondern nur mehr pure Gewalt und Zerstörungswut. Einer Gruppe von gewaltbereiten Hooligans im GAK-Fansektor brannten die Sicherungen durch - rund 50 von ihnen stürmten auf das Spielfeld, Schiedsrichter Markus Hameter beorderte die Spieler in die Kabinen.

GAK-Hooligan

GEPA/Erwin Scheriau

Hooligans attackierten die Polizei

Rund 180 Polizisten versuchten, die aufgebrachten Fans - auch mit Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken - auf die Tribüne zurückzudrängen; da die Lage aber außer Kontrolle schien, brach Hameter die Partie wegen Sicherheitsbedenken ab.

Die Polizei war im Großeinsatz, zieht Einsatzleiter Martin Spitzer Resumee: „Wir können als Bilanz sagen, dass in etwa zehn GAK-Anhänger festgenommen worden sind, verschiedene Deliktsbereiche wie Pyrotechnikanwendungen oder Widerstand gegen die Staatsgewalt, also tätliche Angriffe. Es war eine Ausnahmesituation, die dieses Stadion noch nie erlebt hat.“

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Hartberg-Trainer: „Absehbar“

Böller, bengalische Feuer, GAK-Anhänger, die ihre eigenen Fans verprügeln und Spieler bedrohen, Sachbeschädigungen in noch unbekanntem Ausmaß, Fassungslosigkeit bei den Stadionbesuchern - Hartberg-Trainer Walter Hörmann rechnete aber offenbar mit solchen Szenen: „Schade ist es, dass es so endet, aber meiner Meinung nach war das abzusehen, dass wenn wir weit vorne sind, die Fans das Spielfeld stürmen. Deswegen wäre es sinnvoll gewesen, wenn sich die Exekutive früher in Stellung gebracht hätte“, so Hörmann.

GAK will Rädelsführer zur Verantwortung ziehen

Peinlich berührt von den Ausschreitungen zeigt sich nicht nur der Großteil der friedlichen GAK-Anhänger, sondern auch die Klubführung, allen voran Präsident Benedikt Bittmann: „Hier haben sich etwa 50 bis 100 Leute vollkommen unverhältnismäßig verhalten, vollkommen unverhältnismäßig! Teilweise hat sich auch - und das habe ich persönlich gesehen - die Polizei in keiner Weise deeskalierend verhalten - trotzdem, die Schuld liegt bei den Fans. Das ist nicht zu tolerieren. Die Verantwortlichen werden von mir persönlich zur Verantwortung gezogen.“

Fanclubs sprechen von kleiner Minderheit

Die GAK-Fanclubs betonen, dass nur eine kleine, aber gewaltbereite Minderheit auf das Spielfeld gestürmt sei. Laut Polizei stiftete die Gruppierung „R.A.G.“ („Red Army Graz“) die Tumulte an - sie gehört laut Internetforen zur Gruppierung der sogenannten C-Hooligans, also eindeutig gewaltbereiten Ultras, die sich verabredet zu Schlägereien treffen.

Das Spiel wird aller Voraussicht nach zu Gunsten von Hartberg strafverifiziert; der GAK muss darüber hinaus aber auch mit empfindlichen Sanktionen rechnen, die der ÖFB am Montag bekannt geben will - mehr dazu auch in Steirisches Derby endete im Chaos (sport.ORF.at).

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