Neun Millionen Euro für Unwetter-Regionen

Am Mittwoch sind punktuell wieder schwere Unwetter durchs Land gezogen. Indessen fließen erste Gelder an die bisher am schwersten betroffenen Regionen. Neun Millionen Euro aus dem Soforthilfefonds des Landes befinden sich in Auszahlung.

Wieder sind am Mittwoch Starkregen und Hagel durchs Land gezogen, größere Schäden gab es aber nur punktuell. Im Bezirk Deutschlandsberg wurden Straßen, Keller und Tiefgaragen überflutet. Im Gratkorner Becken bei Graz wurde eine Bäckerei überschwemmt. Katastrophenalarm gab es neuerlich in Apfelberg im Bezirk Murtal, hier gab es gleich mehrere Murenabgänge.

Aufräumen und Instandsetzen

Noch am Donnerstag waren Feuerwehren und Bundesheer mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Zwei Gehöfte in Apfelberg bei Knittelfeld wurden vom Schlamm in Mitleidenschaft gezogen und waren von der Umwelt kurzzeitig abgeschnitten. Auch ein Autofahrer musste befreit werden: Er war mit seinem PKW unter der Eisenbahnunterführung in den Wassermassen stecken geblieben, weil er die Sperre missachtet hatte.

Apfelberg Überschwemmung

Feuerwehr Apfelberg

Wieder wurden am Mittwoch zahlreiche Keller und Straßen überschwemmt

Erst in den vergangenen Wochen haben die Hagelunwetter dem Murtal schon einmal massiv zugesetzt - mehr dazu in Murtal: Unwetter zogen Spur der Verwüstung (3.7.2012) - ebenso betroffen waren das Paltental und die Weststeiermark - mehr dazu in Neuerliche Unwetter in Voitsberg (6.7.2012). Die Triebener Straße (B114) zwischen Trieben und Hohentauern war 14 Tage durch Murenabgänge gesperrt. Brücken wurden weggerissen, Straßen überflutet. Entsprechend groß ist der Bedarf an Hilfsgeldern.

5,6 Millionen für Paltental bereits ausbezahlt

Die ersten Hilfsgelder für Schäden, die Privatpersonen entstanden sind, wurden diese Woche bereits ausbezahlt. Das Geld kommt aus dem Katastrophenfonds - mehr dazu in Unwetter: Erste Hilfsgelder bereits ausbezahlt.

Triebener Straße

ORF

Die B114 zwischen Trieben und Hohentauern 14 Tage gesperrt

Insgesamt wurde heuer fast schon doppelt so viel Geld wie im Rekordkatastrophenjahr 2009 aufgewendet, sagt Kurt Kalcher, Leiter der Katastrophenschutzabteilung. Das schwer getroffene Paltental erhielt bereits mehrere Millionen an Soforthilfe, so Kalcher: „Die Steiermärkische Landesregierung hat vergangene Woche 5,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, für den Bereich des Bezirks Liezen, aber auch für die Bezirke Leoben und Bruck an der Mur. Für die weiteren Katastrophenereignisse der vergangenen Woche werden es 3,3 Millionen sein, für den Bezirk Murtal und auch für den Bezirk Voitsberg.“

Weiteres Geld im Bedarfsfall

Die Landesregierung wird die 3,3 Millionen Euro Soforthilfe am Donnerstag beschließen. Das Geld wird in die Region Obdach, Ammering, Eppenstein, St. Anna und nach Edelschrott in der Weststeiermark gehen. Außerdem fasst die Landesregierung einen Grundsatzbeschluss, dass weiteres Geld im Bedarfsfall frei gemacht wird. Geld aus dem Soforthilfefonds bekommen etwa Baggerfirmen, die Straßen zu abgeschlossenen Gehöften wieder freimachen.

Geordnetes Leben sicherstellen

Auch die Sicherungsarbeiten auf der B114 wurden von der Soforthilfe bezahlt, sagt Kurt Kalcher: „Wenn es Brücken wegreißt, wenn es Straßen ganz massiv beschädigt oder Uferböschungen, dann werden diese gesichert. Das heißt, es gibt dann eine Notbrücke, die dann von Pionieren gebaut wird. Es gibt Steinschlichtungen zur Befestigung und Sicherung von Straßen. Damit eben das geordnete Leben in den Schadens- und Katastrophenereignissen wieder weitergeführt werden kann.“

Apfelberg Straße Überflutung

Feuerwehr Apfelberg

Bundesheer weiter mit 100 Mann im Einsatz

Am Donnerstag standen in den betroffenen Gebieten allein in der Obersteiermark noch rund 100 Soldaten im Einsatz, um die Hänge zu sichern und die Infrastruktur wieder instand zu setzen. Christian Fiedler vom Militärkommando Steiermark: „Am Donnerstag wird eine acht Meter lange Behelfsbrücke aus Stahl und Holz über den Lauslingbach gebaut. Am Dienstag nächster Woche bauen wird eine weitere sieben Meter lange Konstruktion.“

Der dritte Brückenbau ist schließlich in Treglwang vorgesehen: Hier war vor zwei Wochen die Brücke über den Knotzlbach weggerissen worden, ein Gehöft damit nur zu Fuß erreichbar. Laut Bundesheer dürfte der Einsatz Ende kommender Woche beendet werden - vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Unwetter.

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