GAK-Trainingszentrum: Übernahme geplatzt

Nächste Hiobsbotschaft für den Grazer Fußballklub GAK: Die Übernahme des Trainingszentrums durch die Stadt Graz, die eigentlich so gut wie sicher war, ist geplatzt. Gesucht wird eine neue Lösung, um die drohende Zwangsversteigerung abzuwenden.

GAK Trainingszentrum

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GAK-Trainingszentrum

Nach ursprünglich 1,6 Millionen Euro hatte die Stadt Graz zuletzt nur noch rund 1 Million für die Übernahme des Trainingszentrums Weinzödl geboten - mehr dazu in GAK-Zentrum: ÖVP und SPÖ bieten eine Million Euro. Das sei zu wenig, sagte Ralph Schilcher, Sprecher der Investorengruppe, der das GAK-Trainingszentrum gehört, nun.

„Wir konnten mit dem letztlich angebotenen Betrag unsere gesamten, durch Garantien und Haftungen bedingten, Verpflichtungen nicht ausreichend erfüllen - nicht so erfüllen, dass wir damit eine Mehrheit in der Gesellschaft gefunden hätten“, so Schilcher.

Alternativlösung gesucht

Weitere Gespräche mit der Stadt will Schilcher zwar nicht ausschließen, man konzentriere sich jetzt aber auf die Suche nach Alternativen: „Im Moment arbeitet die Gesellschaft an einer internen Lösung.“ Die Richtung sei noch offen, so Schilcher: „Es gibt zwei oder drei Varianten, aber über die müssen wir noch beraten.“

In spätestens zwei Wochen wollen die Investoren diese Lösung präsentieren, mit der eine Zwangsversteigerung doch noch abgewendet werden soll.

Stadtrat bestätigt

Dass eine Übernahme durch die Stadt wohl endgültig vom Tisch ist, bestätigte auch das Büro des Grazer Sport-Stadtrates Detlev Eisel-Eiselsberg (ÖVP). Für ein besseres Angebot würde es politisch leider keine Mehrheit geben.

GAK fürchtet um Jugend

Leidtragender ist der GAK, der als Mieter im früher hauseigenen Trainingszentrum keinen Einfluss auf die Entwicklung nehmen kann. GAK-Präsident Benedikt Bittmann wiederholte am Donnerstag auf Anfrage des ORF Steiermark seine Befürchtung, wonach der GAK die Jugendarbeit einstellen müsse, sollte es keine Lösung geben. Sport-Stadtrat Eisel-Eiselsberg signalisierte Unterstützung: Man arbeite bereits an einem „Plan B“, damit die Jugendarbeit des GAK auch in Zukunft gesichert sei.

Grüne: „Positiv, dass Deal geplatzt ist“

„Mit diesen Investoren kann es keine zukunftsfähige Lösung“ für Trainingszentrum und GAK geben, kritisierte die Sportsprecherin der Grazer Grünen, Christina Jahn. Die Investorengruppe verfolge „ausschließlich Eigeninteressen“ und sei „nur darauf aus, dass ihre Schulden von der öffentlichen Hand übernommen werden.“ Der GAK sei zweitrangig gewesen, so Jahn, „daher sehen wir es auch als positiv, dass der geplante Deal nicht zustande gekommen ist.“

Der von den Grünen eingeschaltete Stadtrechnungshof werde, so Jahn, die Möglichkeiten prüfen, die der Stadt zur Verfügung stehen, um das Trainingszentrum kostengünstig zu übernehmen.

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