Dana Ragna neue Grazer Stadtschreiberin

Die gebürtige Rumänin Dana Ranga ist die neue Stadtschreiberin der steirischen Landeshaupstadt. Sie wurde aus 59 Bewerbern ausgewählt und wird nun ein Jahr lang das Cerrini-Schlössl bewohnen. Ragna löst Barbara Markovic ab.

Dana Ranga, in Rumänien geboren, lebt seit ihrer Studienzeit in Berlin. Sie machte sich zunächst als Dokumentarfilmerin zum Thema Weltraumfahrt einen Namen, mittlerweile liegen aber auch zwei Gedichtbände vor.

„Leben ist wie ein gut aufgebauter Satz“

In den Zwängen des kommunistischen Regimes in ihrer Heimat aufgewachsen, versucht sie, in der Literatur neue Orientierung zu finden. „Das Leben ist ja wie ein grammatikalisch gut aufgebauter Satz, mit erstem und letztem Wort“, so Ragna.

Sie hoffe, dass ihre Texte, die in Graz entstehen, gute Texte würden und dass sie viele neue, tolle Menschen kennenlerne, so die 48-jährige Stadtschreiberin frisch im Amt. „Ich bin das erste Mal in Graz, und auch den ersten Tag habe ich hier verbracht. Die Stadt ist natürlich bezaubernd, das sieht alles sehr schön und romantisch aus, und ich freue mich schon auf die Arbeit, die ich hier machen darf“, so Ranga im Interview mit dem ORF Steiermark.

Arbeit an „Hauthaus“

Dana Ranga wird im Cerrini-Schlössl die Arbeit an ihrem neuen Buch „Hauthaus“ fortsetzen. „Die Atmosphäre der Stadt Graz soll in dieses Werk einfließen, wobei es das Ziel des Stadtschreiber-Projekts ist, den SchriftstellerInnen zu ermöglichen, sich voll und ganz ihrem kreativen Schaffen zu widmen“, so Kulturstadtrat Michael Grossmann (SPÖ).

Unter anderen waren auch Angela Krauß, Anselm Glück oder Dzehad Karahazan Stadtschreiber in Graz.

Tradition seit 1988

Im Jahr 1988 nahm die Stadt Graz die Idee des traditionellen Stadtschreibers, der im Mittelalter bei Ratssitzungen als Protokollführer diente, wieder auf und definierte sie neu. Seitdem werden Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Österreich und anderen Ländern eingeladen, ein Jahr schreibender Gast in Graz zu sein. So bekommen sie die Möglichkeit, ohne finanziellen Druck ihrer literarischen Tätigkeit nachzugehen und sich mit der Atmosphäre und der Kulturszene der Stadt auseinanderzusetzen.

Markovic mit Bestandsaufnahme

Die gebürtige Serbin Barbara Markovic verabschiedete sich von Graz mit Textproben aus ihrem während der Stadtschreiberzeit verfassten Buches „Graz, Alexanderplatz“, einer Bestandsaufnahme von Beschriftungen, die sie in der Grazer Innenstadt wahrgenommen hatte.

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