Graz-Wahl: Nagl verliert, KPÖ legt massiv zu

Platz eins für Siegfried Nagl, Elke Kahr deutlich Zweite: Die Gemeinderatswahl in Graz am Sonntag brachte große Verluste für ÖVP, Grüne und SPÖ - und massive Gewinne für die KPÖ und FPÖ. Außerdem zieht ein Pirat in den Gemeinderat ein.

Nach dem Ergebnis inklusive Wahlkarten kommt die ÖVP auf 33,74 Prozent (minus 4,63 Prozentpunkte), die KPÖ auf 19,86 Prozent (plus 8,68 Prozentpunkte), die SPÖ auf 15,31 Prozent (minus 4,43 Prozentpunkte), die FPÖ auf 13,75 Prozent (plus 2,09 Prozentpunkte) und die Grünen auf 12,14 Prozent (minus 2,42 Prozentpunkte). Das BZÖ erreicht nur noch 1,34 Prozent (minus 2,97 Prozentpunkte), die Piraten ziehen mit 2,70 Prozent aufgrund der niedrigen Wahlbeteiligung in den Gemeinderat ein.

Das Ergebnis der Grazer Gemeinderatswahl 2012

ORF/APA/Techt

Die Ergebnisse in den Bezirken

Die Ergebnisse aus den Bezirken im Detail finden Sie hier (einfach auf den jeweiligen Bezirk klicken):

Politische Landkarte von Graz
Puntigam Straßgang Wetzelsdorf Eggenberg Gösting Andritz Mariatrost Ries Waltendorf St. Peter Liebenau Jakomini Gries Lend Geidorf St. Leonhard Innere Stadt

Sollte Ihr Browser die Karte nicht darstellen können, finden Sie die Bezirksergebnisse auch hier.

Pattstellung im Gemeinderat

Demnach kommt die ÖVP im künftig um acht Sitze verkleinerten Gemeinderat auf 17 Sitze (minus sechs), die Grünen auf sechs (minus zwei) und die FPÖ auf sieben (plus eins). Die KPÖ legt auf zehn Sitze zu (plus vier Sitze), die SPÖ verliert vier (gesamt sieben). Das BZÖ fällt aus dem Gemeinderat, dafür zieht ein Pirat ein.

Gemeinderatszusammensetzung

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Der (ebenfalls kleinere) Grazer Stadtsenat wird auch künftig wieder von fünf Parteien besetzt: Die ÖVP hat nun drei Stadträte (minus eins), Grüne (minus eins), FPÖ, KPÖ und SPÖ (minus eins) je einen.

Der neue Grazer Stadtsenat

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Wahlbeteiligung sank weiter

Die Wahlbeteiligung ging 2012 weiter zurück und liegt nach Auszählung der Wahlkarten bei 55,47 Prozent - 2008 waren es 57,9 Prozent.

Reaktionen: „Sensationell“ bis „schmerzlich“

Die Reaktionen der Parteien auf das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Graz reichen bisher von „sensationell“ bis „schmerzlich“. Am größten ist die Freude naturgemäß bei den Kommunisten - mehr dazu in Graz-Wahl: „Sensationell“ bis „schmerzlich“. Im Land sieht ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer das Ergebnis gelassen, SPÖ-Chef Franz Voves blickt bereits in die Zukunft - mehr dazu in Graz-Wahl: Stimmungsbarometer für Landespolitik?

Wer hat was warum gewählt?

Für den Politologen Peter Filzmaier ist das Ergebnis eine Niederlage für Bürgermeister Nagl (ÖVP), Elke Kahr (KPÖ) die große Gewinnerin. Er schließt auch Neuwahlen nicht aus, eine Regierungsbildung werde schwierig werden - mehr dazu in Filzmaier: „Niederlage für Bürgermeister Nagl“. Die Wahlmotivforscher geben aber auch Antwort, warum die Grazer so wählten, wie sie wählten - mehr dazu in Wer hat was warum gewählt? Auch dürfte es bundespolitische Einflüsse gegeben haben - mehr dazu in Graz-Wahl: Korruption und Bildung große Themen.

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