Graz-Wahl: Stimmungsbarometer für Land?

Das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Graz wird auch als Stimmungsbarometer für die Landespolitik gesehen. ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer sieht das Ergebnis gelassen, SPÖ-Chef Franz Voves blickt bereits in die Zukunft.

Graz hat gewählt: Die ÖVP bleibt zwar auf dem ersten Platz, verliert aber deutlich. Die KPÖ mit Spitzenkandidatin Elke Kahr kommt auf den zweiten Platz und fährt starke Gewinne ein - mehr dazu in Graz-Wahl: Nagl verliert, KPÖ legt massiv zu.

Die Reaktionen in den Stadtparteien reichen von „sensationell“ bis „schmerzlich“ - mehr dazu in Graz-Wahl: „Sensationell“ bis „schmerzlich“. Der Politologe Peter Filzmaier schließt auch Neuwahlen nicht aus, eine Regierungsbildung werde schwierig werden - mehr dazu in Filzmaier: „Niederlage für Bürgermeister Nagl“. Die Wahlmotivforscher geben aber auch Antwort, warum die Grazer so wählten, wie sie wählten - mehr dazu in Wer hat was warum gewählt? Auch dürfte es bundespolitische Einflüsse gegeben haben - mehr dazu in Graz-Wahl: Korruption und Bildung große Themen.

Voves: Unterstützung für Martina Schröck

Die Grazer SPÖ habe Fehler gemacht und den Kontakt zu den Menschen verloren, so SPÖ-Chef Franz Voves. Der KPÖ mit Spitzenkandidatin Elke Kahr sei dies gelungen.

Für Voves beginnt jetzt eine Aufholjagd: „Der Boden ist gefunden, mit neuen, glaubwürdigen Persönlichkeiten in allen Grazer Sektionen. Jetzt müssen wir das Jahr 2017 anstreben und das Potenzial wieder ausschöpfen.“ Einer Personaldiskussion erteilt Voves eine deutliche Absage: „Ich würde es für völlig unrichtig halten, wenn es zu einer Personaldiskussion kommen würde. Martina Schröck hat meine Unterstützung.“

Schützenhöfer: Nagl hat Auftrag für Bürgermeisteramt

Herbe Verluste gab es auch für die ÖVP. Landesparteichef Herman Schützenhöfer versucht, Gelassenheit zu demonstrieren: „Einer, der mit 33 Prozent fast 14 Prozent vor der nächsten Partei liegt, das glaube ich, sagt alles, wer den Auftrag hat, Bürgermeister zu sein. Siegfried Nagl hat mit 23 Prozent begonnen, unterm Strich bleibt, dass er zehn Prozent zugelegt hat, das hätte ich gern überall.“

An Stimmenverluste habe er schon Schlimmeres erlebt. Es werde zwar bei der Regierungsbildung schwierig, aber Bürgermeister Nagl werde das lösen. Das von Nagl ausgegebene Ziel der absoluten Mehrheit wäre von vornherein nicht drinnen gewesen, meint Schützenhöfer.

KPÖ und FPÖ freuen sich über Ergebnis

Die Landesparteichefin der KPÖ, Claudia Klimt-Weithaler, freut sich, will aber nicht ins Detail gehen: „Wir freuen uns, und wir werden gemeinsam schauen, wie es weitergeht. Für Stellungnahmen sind wir am Montag bereit.“

FPÖ-Landesparteichef Gerhard Kurzmann sieht im Wahlergebnis den Aufwärtstrend der FPÖ bestätigt: Man sei vom Wähler für die konsequente Politik belohnt worden, Schwarz-Grün sei überzeugend abgewählt worden.

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