Wegscheider: Polit-Comeback in Kapfenberg

Landtagspräsident Manfred Wegscheider (SPÖ) geht zurück in die Kapfenberger Stadtpolitik. Er will als neuer Stadtparteiobmann die in Turbulenzen geratene SPÖ Kapfenberg wieder auf Kurs bringen.

Manfred Wegscheider soll den Parteivorsitz der SPÖ in Kapfenberg übernehmen, dazu wurde er vom 50-köpfigen Kapfenberger SPÖ-Vorstand zum Kandidaten für den Parteivorsitz nominiert. Schon bei der Gemeinderatssitzung am 13. Dezember werde er das Amt – nicht wie ursprünglich geplant im Jänner - übernehmen, so er von der Fraktion nominiert wird. Die Präsidentschaft im Landtag würde er zurücklegen. Auch ein größerer personeller Umbau innerhalb der Stadtpartei wird nicht ausgeschlossen.

SPÖ verlor in Kapfenberg ein Viertel der Wähler

In den letzten Jahren wurde die Kapfenberger SPÖ von vielen Turbulenzen erfasst. Uneinigkeiten unter den Funktionären führte unter anderem dazu, dass die Wähler das Vertrauen in die Partei verloren: Während die SPÖ bei der Gemeinderatswahl 2005 - noch unter Bürgermeister Manfred Wegscheider - 78 Prozent erreichte, stürzte die Partei 2010 unter Bürgermeisterin Brigitte Schwarz auf 57 Prozent ab und verlor mehr als ein Viertel der Wähler.

Manfred Wegscheider, Landtagspräsident

Landtag Steiermark

Wegscheider schließt auch das Bürgermeisteramt nicht dezidiert aus

Wegscheider will keine Revolution

Manfred Wegscheider soll die Partei umbauen, reformieren und wieder auf Kurs bringen: „Ich habe nicht vor, in der Stadtpartei eine große Revolution auszurufen. Es geht um Konsolidierung, um das Zusammenführen der jetzt tatsächlich bestehenden zwei Lager. Hier gehört viel an Überzeugungsarbeit geleistet, dass es nur gemeinsam geht, dass wir an einem Strang ziehen sollen, dass wir auch wieder eine klare Linie finden, wo sich alle wieder orientieren können“.

Wird Wegscheider auch Bürgermeister?

Personalrochaden sind aber sowohl in der Stadtpartei als auch im Stadtrat nicht ausgeschlossen. Ob Wegscheider in weiterer Folge Brigitte Schwarz als Bürgermeister ablösen wird, dazu will der designierte Stadtparteiobmann noch nichts Konkretes sagen.

Er verweist auf Gespräche mit Bürgermeisterin Brigitte Schwarz, die in der kommenden Woche stattfinden werden: „Das Leben besteht aus so viel Veränderung, für jeden von uns. Ich habe hier kein Problem, Neues kennenzulernen, in diesem Fall ist das Neue wohlbekannt. Das ist meine Heimatstadt Kapfenberg, das sind die Bürger, mit denen ich zwischendurch auch immer guten Kontakt gehabt habe. Wenn es zu dieser Aufgabe kommen sollte, ich kann es ja nicht vorwegnehmen und will es auch nicht verschreien, aber ich hätte nicht das Problem, dass ich an diesem Neuen scheitern würde, sondern ich glaube, ich würde wachsen“.

Seine genauen Pläne und Vorstellungen für Kapfenberg will Wegscheider nach dem Stadtparteitag am 24. Jänner präsentieren.

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