Tag der offenen Konten bei KPÖ

Am Freitag haben die Mandatare der steirischen KPÖ ihre Einkommen offen gelegt. Insgesamt wurden 2012 fast 130.000 Euro sozialschwachen Personen und Familien zur Verfügung gestellt.

Die Grazer Stadträtin Elke Kahr, sowie die beiden Landtagsabgeordneten Claudia Klimt-Weithalter und Werner Murgg stellten rund die Hälfte ihrer Polit-Bezüge, teils auch deutlich freiwillig zur Verfügung. Sechs dicke Ordner mit detaillierten Auflistungen von Unterstützungen und ein Kassenbuch haben die drei steirischen KP-Mandatare Elke Kahr, Claudia Klimt-Weithaler und Werner Murgg im Büro von Stadträtin Kahr zur Einsicht aufgelegt. 944 Familien und Einzelpersonen wurden unterstützt, die Gesamtsumme: Mehr als 127.000 Euro.

Einkommen stagnieren und steigende Arbeitslosigkeit

Mit der Offenlegung, so Wohnungsstadträtin Kahr, wolle man zeigen, dass es Politiker gebe, die sich einkommensmäßig nicht von der Mehrheit der Bevölkerung abheben. Gerade im vergangenen Jahr habe man gesehen, dass durch Teuerungen und aufgrund niedriger Gehälter und Pensionen weit mehr Menschen als bisher Hilfe suchen: „Nicht nur weil die Löhne, Gehälter und Pensionen stagnieren, sondern weil die Arbeitslosigkeit zunimmt. Vor allem sehr viel jüngere Menschen haben sich an uns gewandt.“

LAbg. Claudia Klimt-Weithaler, Stadträtin Elke Kahr, LAbg. Werner Murgg

KPÖ

2012 spendeten Stadträtin Elke Kahr, die KPÖ-Landtagsabgeordneten Claudia Klimt-Weithaler und Werner Murgg 127.622,62 Euro

Gebührenstopp in Graz gefordert

Nicht nur in der Landeshauptstadt Graz, so Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler, sondern auch in den Bezirken werde der Bedarf an sozialer Unterstützung größer. Besonders bei Kautionen für Mietverträge und für Kosten bei Krankheit und Zahnarztbedarf würden sich immer mehr Menschen schwer tun: „Die, die ihr Lebtag gearbeitet haben und jetzt in Pension sind, die müssen sich de facto überlegen, ob sie sich am Monatsende etwas zu essen oder Heizmaterial leisten können und das halte ich für schlimm.“

Besonders gravierend sei, so Elke Kahr, dass viele Hilfesuchende in Arbeitsverhältnissen stehen und dennoch gegen Armut ankämpfen. Deshalb plädierte Kahr auch für einen Tarif- und Gebührenstopp für ein bis zwei Jahre. In Graz ist die Anhebung zum Jahreswechsel allerdings bereits automatisch fixiert.

Gegner üben Kritik

Politgegner sprechen von Populismus und Stimmenfang, die drei Mandatare sagen, sie würden nur versuchen möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen. Meist durch Information und Begleitung, viel seltener durch finanzielle Hilfe, und wenn, dann aber ohne lange Behördenwege und unbürokratisch.

Link: