Schlaganfallpatienten werden immer jünger
Als Schlaganfall wird eine plötzliche Funktionsstörung des Gehirns bezeichnet, die entweder durch Minderdurchblutung oder durch Platzen eines Blutgefäßes hervorgerufen wird.
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Die Folgen reichen von leichten Sprach- oder Bewegungsstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod. 20.000 bis 25.000 Menschen erleiden in Österreich jährlich einen Schlaganfall; in der Steiermark sind es zwischen 3.000 und 4.000 Personen.
Ungesunde Lebensweise
Doch nicht nur ältere Menschen sind betroffen - auch im jungen Lebensalter kommt es immer öfter zu einem Schlaganfall. Der Hauptgrund sei vor allem eine ungesunde Lebensweise, sagt der Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Neurologie, Franz Fazekas: "Risikofaktoren sind der hoher Blutdruck, Rauchen, mangelnde Bewegung und auch Übergewicht. Diese Faktoren beschädigen die Gefäße so weit, dass sie sich entweder verengen, sich verschließen oder platzen und damit die Schlaganfallsymptome auslösen.“
Bewusstsein für Risikofaktoren schaffen
Es gilt, Bewusstsein für Risikofaktoren bereits im Kindesalter zu schaffen, so Fazekas. In einer internationalen Studie wurden über 5.000 Schlaganfallpatienten zwischen 18 und 55 Jahren untersucht. Das Ergebnis: „70 bis 80 Prozent dieser Personen weisen diese Risikofaktoren schon sehr ausgeprägt auf. Die Risikofaktoren sind zumindest etwas, was man sehr gut vermeiden könnte und wo man eingreifen sollte“, sagt Fazekas.
Das Gehirn verzeiht Sauerstoffmangel in Folge eines Schlaganfalls nur sehr kurze Zeit; deshalb sollte man bei einschlägigen Symptomen auch bereits im Kinder- und Jugendalter an die Möglichkeit eines Schlaganfalls denken, so Fazekas.
Aber nicht nur die Vorbeugung ist wichtig, sondern auch eine maßgeschneiderte Akutversorgung, so Experten bei der Jahrestagung der Österreichischen Neuroradiologen - mehr dazu in Schlaganfall: Individuelle Therapie entscheidend (23.11.2012).
Link:
- Weitere Infos zum Schlaganfall (gesundheit.gv.at)
- Universitätsklinik für Neurologie Graz