Landwirtschaft stöhnt unter Wintereinbruch
ORF
Die sibirische Kälte beherrscht weiter viele Teile Europas: Schneemassen versetzen Moskau in den Ausnahmezustand, Winterstürme fegen über die Ukraine, und in der Steiermark lähmt die Eiseskälte viele Landwirte.
Aussaat verzögert
Der lange Winter verzögert die Aussaat auf den Feldern - davon betroffen ist vor allem das Sommergetreide. Laut Karl Mayer von der Landwirtschaftskammer Steiermark könnte die Ernte darunter leiden: „Es gilt jetzt, wenn die Schneedecke weg ist, bei den Bodenverhältnissen auch darauf zu achten, dass wir säen können. Mit einem immer weiter hinausgezögerten Anbau geht das auf Kosten der Verzweigung des Getreides, und ein gering verzweigtes Getreide heißt automatisch weniger Ertrag.“
Bei normalen Witterungsverhältnissen wird das Sommergetreide ab Ende Februar gesät. Der spätmöglichste Anbauzeitpunkt ist laut Mayer im Süden nach der ersten Aprilwoche, im Norden der Steiermark nach der zweiten Aprilwoche - aber selbst diese Termine dürften sich nicht ausgehen.
Auch Andüngung nicht möglich
Das feuchtkalte Wetter führt aber auch dazu, dass die Äcker und Felder zur Zeit mit den Traktoren nicht befahren werden können; daher muss nicht nur die Aussaat warten, sondern auch die Andüngung ist nicht möglich.
Sorgen bereiten den Bauern schließlich auch noch die Frühkartoffeln, denn diese müssten ebenfalls bis Anfang April in den Boden, können bei Frost aber nicht gelegt werden.
Noch keine negativen Auswirkungen beim Wein
Keine negativen Auswirkungen hat die momentane Witterung auf den steirischen Weinbau, da die Reben erst im April austreiben. Das momentan kalte Wetter könnte sich sogar positiv auswirken, da die Reben - sofern es im April warm wird - sehr schnell austreiben und viele Krankheiten dabei auf der Strecke bleiben werden, sagt Anton Kremser von der Landwirtschaftskammer.