Fruchtfall: Apfelbauern fürchten um Ernte

Die Wetterkapriolen der vergangenen Monate setzen auch den Apfelbauern immer mehr zu: Sie fürchten heuer zum Teil starke Ernteausfälle, da viele Blüten aufgrund von Fruchtfall abgefallen sind, bevor sie Früchte bilden konnten.

Es dürfte kein besonderes Obstjahr werden - mehr dazu in Landwirtschaft stöhnt unter Wintereinbruch (26.3.2013).

Apfel - Äpfel

ORF

Die Apfelbauern erwarten Ernteeinbrüche aufgrund von Fruchtfall

Das gilt vor allem für die steirischen Apfelproduzenten - viele von ihnen meldeten sich in den vergangenen Tagen bei Thomas Reiter von der Obst Partner Steiermark Gmbh: „Die neue Herausforderung, die wir in der Obstwirtschaft haben, nennt sich Fruchtfall. Kommt es zu keiner guten Bestäubung und damit Befruchtung, passiert es, dass viele Apfelbäume keine Äpfel entwickeln, und so wie es sich jetzt abzeichnet, müssen wir davon ausgehen, dass wir heuer wieder höhere Ernteeinbrüche zu erwarten haben.“

Fruchtfall „nichts Ungewöhnliches“

Der Geschäftsführer des Verbandes steirischer Erwerbsobstbauern, Wolfgang Mazelle, bestätigte den verstärkten Fruchtfall, sieht die Situation aber nicht ganz so dramatisch. Der Fruchtfall an sich sei nichts Ungewöhnliches, „weil nur ein kleiner Teil der Blüten insgesamt zu Früchten werden, beim Apfel und der Birne genügen fünf Prozent der Blüten, die dann zu Früchten werden. Aus meiner Sicht wird es in gewissen Bereichen und Regionen gravierend sein“, so Mazelle, nach dessen Angaben bei Steinobst etwa 25 Prozent aller Blüten, die zu Früchten werden, eine Vollernte ausmachen.

Er führt den Fruchtfall nicht hauptsächlich auf mangelnde Bestäubung durch die fehlenden Bienen zurück, sondern vor allem auch die Entwicklung der Vegetation durch einen langen, kalten Winter: „Viele Obstarten haben hier gemeinsam stark in einer relativ kurzen Zeit geblüht, und wir hatten auch danach eine sehr gute, schnelle Vegetationsentwicklung, und eine gute vegetative Entwicklung bringt immer auch mit sich, dass es einen relativ starken Fruchtfall gibt. Bei einigen Sorten wie beim Braeburn und beim Jonagold und bei den Kirschen ist er besonders ausgeprägt.“

„Der Sack wird erst im Herbst zugemacht“

Die Sorge vieler Apfelbauern sei begründet, räumt auch der Obmann des Verbandes steirischer Erwerbsobstbauern, Rupert Gsöls, ein. Prognosen oder genaue Zahlen zur bevorstehenden Ernte gibt es freilich noch nicht - der Sack werde erst im Herbst zugemacht, so Gsöls.