Luftige Hängebrücke auf Dachstein eröffnet

Ein paar Tonnen schwerer und zwei Attraktionen reicher ist der Dachstein: Am Dienstag wurden die höchstgelegene Hängebrücke Österreichs und die „Treppe ins Nichts“ in 2.700 Meter Seehöhe offiziell eröffnet.

Seit Dezember wurde an der knapp 100 Meter langen und rund 63 Tonnen schwere Brücke gebaut, die ein Gefälle von zwölf Prozent aufweist. Es galt, etwa 30.000 Einzelteile in luftiger Höhe „auf einer der extremsten Baustellen der Alpen“ zusammenzusetzen, so die Planai-Hochwurzen-Bahnen.

Blick reicht mehrere hundert Meter in die Tiefe

Die Brückenkonstruktion hält Belastungen von 750 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter sowie Windstärken von 250 Kilometern pro Stunde Stand. Sie ist direkt mit dem „Eispalast“ verbunden und liefert einen Blick mehrere hundert Meter in die Tiefe.

„Treppe ins Nichts“

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die „Treppe ins Nichts“: Sie wiegt fünf Tonnen und führt Besucher 14 Stufen hinab auf eine kleine Plattform aus Glas. Sowohl von der Brücke als auch von der Stiege aus ist bei guter Witterung eine Sicht über die ganze Steiermark bis zum slowenischen Triglav-Gebirge möglich.

Dachstein-Brücke

Planai Bahnen

Weltkulturerbe Dachstein

Der Dachstein - mit dem höchsten Punkt auf dem Hohen Dachstein mit 2.995 Metern - ist einer der markantesten Gebirgszüge in den Ostalpen, eine Herausforderung für Alpinisten und im Rahmen der Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein Salzkammergut seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Bau der Bergstation auf dem steirischen Hunerkogel (2.687 Meter) in den 60er Jahren stellte eine für damalige Verhältnisse technische Höchstleistung dar - beispielsweise mussten 70 Meter tiefe Spalten mit Beton aufgefüllt werden, nachdem der Gipfel des Kogels vorher abgesprengt worden war. 1969 konnte die Dachstein-Gletscher-Bahn nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt und zusammen mit zwei Gletscherschleppliftanlagen eröffnet werden.

Touristisch attraktiv gemacht

Seither hat sich auf dem Dachstein viel getan: 1992 wurde das Restaurant auf dem Hunerkogel mit etwa 200 Sitzplätzen errichtet. 2005 wurden der „Skywalk“ und die „Himmelsleiter“ eröffnet, 2007 folgte der „Eispalast“, der bis zu acht Meter tief und 100 Meter weit ins ewigen Eis des Gletschers führt. Im Frühjahr 2013 nahmen die neuen Gondeln den Betrieb auf, wobei auf einer ein Balkon für bis zu zehn Personen für Nervenkitzel sorgt - mehr dazu in Mit neuer Panoramagondel auf den Dachstein (17.5.2013).

Seit Mai ist dieses mit der neuen Panoramagondelbahn zu erreichen. Dabei schwebt man in etwa fünf Minuten von der Talstation auf den Gipfel. Und auf dem Dachstein-Gletscher locken nun neben den zahlreichen Highlights wie „Sky Walk“, „Eispalast“, Gletscherrestaurant die neue Dachstein-Hängebrücke sowie die „Treppe ins Nichts“. Die Hängebrücke hat eine Länge von 100 Metern, und in sie wurden 63 Tonnen Stahl verbaut. Die „Treppe ins Nichts“ besteht aus 14 Stufen und ist eine Plattform völlig aus Glas, die den Besuchern atemberaubende Aus- und Tiefblicke ermöglicht.

Drei Millionen Euro investiert

Allein in die neue Gondel wurden 800.000 Euro investiert, weitere 900.000 Euro mussten für die technische Adaption der Anlage aufgewendet werden. Insgesamt wurden laut dem Geschäftsführer der Planai-Bahnen, Georg Bliem, rund drei Millionen Euro für die neuen Attraktionen ausgegeben: „Es geht hier eher um Absicherung unserer Besucher. Im Sommer sind wir sehr gut ausgelastet, haben aber in den Herbstmonaten durchaus noch Luft, aber auch im Winter, wo wir das hochalpine Skifahren auf dem Dachstein noch forcieren wollen.“

Für Tourismusreferent Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sind die neuen Attraktionen auf dem Dachstein ein touristischer Quantensprung: „Das ist für die Steiermark sicherlich ein erfolgversprechendes Erlebnis. Gott sei dank gibt es in der Steiermark tolle Ausflugsziele, und das attraktiviert den Tourismus und bringt auch Arbeitsplätze.“ Schützenhofer ist optimistisch, dass die Nächtigungszahlen in der Dachstein-Tauern-Region (derzeit 2,9 Millionen) weiter gesteigert werden können.

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