Landesring für Alfred Kolleritsch
Alfred Kolleritsch erhalte die Auszeichnung „als Anerkennung und Dank für besondere Verdienst um das Land, vor allem für seine Verdienste um die Kunst in der Steiermark“, hieß es aus der Landesamtsdirektion.
ORF
Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) sagte bei der Verleihung: „Alfred Kolleritsch war und ist Förderer und Entdecker, Wegbereiter für eine moderne Literaturlandschaft und das Substrat, auf dem sich viele Literaten sowie Kunst- und Kultur Gruppierungen weit über die Grenzen der Steiermark hinaus entfalten konnten und eine Avantgarde innerhalb des arrivierten Betriebs bildeten. Ich bin stolz, dass wir so eine Persönlichkeit wie sie auszeichnen dürfen.“
Gerührtes Danke
Alfred Kolleritsch meinte zu Beginn seiner Dankesworte: „Ich wusste nicht, dass ich so gerührt sein kann.“ Er bedankte sich auch bei seinen vielen Weggefährten, die auch einen wesentlichen Beitrag zu den Manuskripten geleistet hätten. Zu seinem kulturellen Wirken im Herzen der Steiermark meinte Kolleritsch: „Ich denke es war immer ein ermunterntes Aufsteirern der anderen Art. Dankeschön für die Auszeichnung.“
APA/Makus Leodolter
Seit Einführung der Auszeichnung im Jahr 1959 wurde der Ehrenring des Landes 107 Mal vergeben, zuletzt im Vorjahr an Frank Stronach - mehr dazu in Stronach erhielt Ehrenring des Landes (27.6.2012).
Lehrer, Autor und Philosoph
Mit der Herausgabe der Literaturzeitschrift „manuskripte“ gibt Kolleritsch seit 1960 der innovativen österreichischen Literatur ein wichtiges Forum. Neben seinem Brotberuf als Lehrer schuf der promovierte Philosoph ein beachtlichen literarischen Oeuvre: Dazu zählen Romane wie „Die Pfirsichtöter“ (1972) oder „Allemann“ (1989) ebenso wie zahlreiche Lyrikbände, Essays oder das Drama „Die geretteten Köche“.
Geboren wurde Kolleritsch am 16. Februar 1931 in Brunnsee in der Südsteiermark als Sohn eines Forstverwalters und einer Postangestellten. Er maturierte 1950 in Graz, wo er an der Karl-Franzens-Universität Philosophie, Germanistik und Geschichte studierte - seine Dissertation hatte Martin Heidegger zum Thema. Von 1963 bis 1993 war Kolleritsch Lehrer am Akademischen Gymnasium in Graz; daneben hatte er zahlreiche Lehraufträge an der Universität Graz.
Zahlreiche Auszeichnungen
Kolleritsch war Mitbegründer und bis 1995 Vorsitzender des Forum Stadtpark. Seit 1960 ist er Herausgeber der Literaturzeitschrift „manuskripte“. Neben dem Petrarca-Preis (1978), dem „manuskripte“-Preis des Landes Steiermark (1981) und dem Georg Trakl-Preis (1987) wurde Alfred Kolleritsch mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik (1994) und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1997) geehrt.
Seit 1997 ist der Literat Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Im Jahr 2006 erhielt er den Horst-Bienek Preis für Lyrik und das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern. 2009 wurde ihm der Grazer Literaturpreis (Franz-Nabl-Preis) zuerkannt.