NRW: Strache und sein „blaues Wunder“ in Graz

FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache hat am Montag im Rahmen seiner „Nächstenliebe-Tour“ Station in Graz gemacht. Rund 2.000 Zuhörer, 200 Demonstranten und 180 Polizisten waren versammelt. Strache sprach dabei vom „blauen Wunder“.

Es war der letzte große Auftritt des FPÖ-Bundesparteiobmanns in der Steiermark vor der Nationalratswahl am Sonntag. Nach einer Veranstaltung in Gleisdorf traf Heinz-Christian Strache in Graz zuerst Medienvertreter, am Abend folgte der große Auftritt am Hauptplatz.

„Denkzettel“ für die Reformpartner

Die Menschenmenge vor der Bühne schwenkte rot-weiß-rote Fahnen, viele hatten sich einen HC-Strache-Schal um den Hals gelegt - mit der Aufschrift „Liebe zur Heimat“. Auf die Bühne kam zuerst der steirische FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek. Er sagte, der 29. September sei auch Zahltag für die steirische Reformpartnerschaft: „Verpassen wir den Herrschaften in der Burg einen Denkzettel.“

Grüne seien „Chlorophyll-Marxisten“

Dann gab es stürmischen Applaus, gefeiert wie ein Popstar erklomm Strache die Bühne, die Demonstranten versuchten mit Buhrufen und Pfiffen zu stören. Strache holte zu einem Rundumschlag gegen seine politischen Gegner aus. Die Grünen bezeichnete er als „Chlorophyll-Marxisten“: "Wer sich für belämmert hält, wird Chefin in der Grünen-Welt“, so Strache.

Zudem sei nicht der Wirtschaftsstandort Österreich „abgesandelt“, wie Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sagte, sondern die ÖVP, so Strache: „Wenn was abgesandelt ist, dann sind es die Werte und Wirtschaftskompetenz der ÖVP.“

Strache will „Fehlentwicklungen abstellen“

Die Österreicher würden zu kurz kommen in unserem Land, es gebe die höchste Steuerbelastung, die höchste Arbeitslosigkeit und die höchste Armutsentwicklung - das alles unter Rot/Schwarz. Strache versprach Änderungen im System, auch bei angeblichen Asylbetrügern: „Was wir nicht wollen, das ist der Import von Asylbetrügern, Kriminellen und radikalen Islamisten, genau dort will ich diese Fehlentwicklungen abstellen.“ Zum Schluss rief Strache seine Fans auf zu mobilisieren, er wolle deutlich über 20 Prozent kommen: „Mein Herz schlägt rot-weiß-rot. Am 29. kann ein blaues Wunder passieren.“

Kundgebung

SJ Graz/ORF.at

Das Foto wurde von der Sozialistischen Jugend Graz bei der Kundgebung gemacht

SJ empört über offensichtliche Nazi-Gesten

Zu Zwischenfällen mit den Demonstranten ist es laut Polizei bei der Kundgebung nicht gekommen. Die Sozialistische Jugend Graz zeigte sich aber empört über offensichtliche Nazi-Gesten, die bei der Veranstaltung am Hauptplatz im Publikum gezeigt worden sein sollen. Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ist bereits in Planung - mehr dazu in Anzeige nach Nazi-Gesten bei FPÖ-Kundgebung.

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