Perchten lassen es immer häufiger krachen

An diesem Wochenende starten in der Steiermark die Krampus- und Perchtenläufe, etwa Samstagabend in St. Lorenzen im Mürztal. Doch das Fürchten lehren mittlerweile weniger die Masken, als Knaller und Böller. Immer häufiger wird daher kontrolliert.

Krampus

APA/Barbara Gindl

Stark brandgefährdetes Fellkostüm

Ein Perchtenlauf alleine genügt oft nicht mehr, es muss funkeln und sprühen, besonders beliebt das bengalische Pulver - obwohl brandgefährlich, ist es oft frei im Handel erhältlich und außerhalb des Ortsgebiets nicht einmal genehmigungspflichtig.

Gefahren meist unterschätzt

In den letzten Jahren hat das Mitnehmen von pyrotechnischen Gegenständen bei Krampusläufen Überhand genommen, heißt es etwa bei der Bezirkshauptmannschaft in Weiz. Hier ist Eva Kröpfl vom Verein- und Veranstaltungswesen zuständige Expertin - sie berät Vereine, überwacht Perchtenläufe im Bezirk Weiz und rückt gemeinsam mit der Polizei jenen auf den Pelz, die pyrotechnische Gegenstände mitführen.

Denn viele würden die Gefahr unterschätzen: „Wo zünde ich etwas, ist in der Umgebung vielleicht ein trockenes Dekorationsmaterial? Als Veranstalter hat man auch Verköstigungsstationen, Grillstände und arbeitet üblicherweise mit Propangas.“

Gefahrenquellen beseitigen

Wichtig sei es laut Kröpfl daher, Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen. Oft hilft ein selbst gezeichneter Plan, rät Kröpfl. Geschützt werden müssen aber auch die Fellkostüme der Perchten selbst: „Es gibt einen Imprägnierspray, der im Baumarkt frei erhältlich ist und würde meine Perchtenverkleidung oder auch die Dekoration, wenn ich sie einsprühe, schwer brennbar gestalten. Wenn ein Funke draufkommt, geht es nicht gleich Flusch und jemand ist verbrannt.“

Kracher

ORF

Im Stadtgebiet sind Kracher verboten

Verstärkte Kontrollen geplant

In Schladming, wo am 23. November bereits zum 21. Mal der Krampuslauf stattfindet und die Zuseher gleich in Bussen anreisen, ist man sich der Gefahren bewusst. Schon im Vorfeld würden Reisebusse daher stichprobenartig auf pyrotechnische Gegenstände untersucht.

In Leoben sind laut Bezirkshauptmannschaft pyrotechnische Gegenstände bei Krampusumzügen verboten. Wer erwischt wird, werde angezeigt. Und bei der Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag heißt es, es werde im Vorfeld mit Veranstaltern und Polizei alles genau besprochen, um die Sicherheit der Zuseher zu gewährleisten.