Ramsau setzt auf Schnee von gestern

Snowfarming - so nennt sich die Methode, den Schnee über den Sommer zu bringen, um ihn in der nächsten Saison wieder verwenden zu können. Diese Technik wurde jetzt erstmals erfolgreich in der Ramsau getestet.

Auch in puncto Schnee gilt es, darauf zu schauen, dass man ihn hat, wenn man ihn braucht. Eine Möglichkeit dafür ist das sogenannte Snowfarming, eine Technik aus der Schweiz, die nun auch in der Ramsau auf dem Dachstein erfolgreich eingesetzt wurde.

Neue Loipe mit altem Schnee

Schon im Jänner wurden dafür 5.000 Kubikmeter Schnee mit Schneekanonen produziert, so Elias Walser vom Tourismusverband Ramsau: „Der Schnee muss bei ganz kalten Temperaturen beschneit werden, damit er trocken ist. Darüber kommen dann Hackschnitzel, und darüber haben wird dann ein Vlies gelegt - das ist einfach ein Schutz für die Folie.“

Snowfarming

ORF

Rund 4.000 Kubikmeter Schnee, also rund 80 Prozent, haben die Hitze des Sommers so gut überstanden und wurden nun dafür herangezogen, um eine neue, etwa ein Kilometer lange Langlaufloipe im Ramsauer WM-Stadion zu spuren.

Schnellere Schneeproduktion

Das Snowfarming hat vor allem den Vorteil, dass der - in der Kälte vorproduzierte - Schnee schneller zur Verfügung steht, als wenn er in der Vorsaison produziert wird. Das würde auf Grund dreimal so lang dauern. Vor allem heuer hätte man die nötige Schneemenge aufgrund der milden Temperaturen mit den Schneekanonen erst in einigen Wochen zur Verfügung gehabt.

Snowfarming

TVB Ramsau am Dachstein

Umweltgedanke im Vordergrund

Im Vordergrund stehe aber der Umweltgedanke, heißt es seitens des Tourismusverbandes. Denn die Schneeproduktion in milderen Jahreszeiten bedeutet auch mehr Energieaufwand. Auch wird bei der Konservierung keine Chemie verwendet. Ganz neu ist Snowfarming aber nicht. Die Lagerung von Schnee und Eis geht bereits bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals wurden sogenannte Eiskeller errichtet, um auch über die Sommermonate mit Eis versorgt zu sein.

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