Anna Badora übernimmt Wiener Volkstheater

Anna Badora ist am Mittwoch als neue Intendantin des Wiener Volkstheaters vorgestellt worden. Die derzeitige Leiterin des Grazer Schauspielhauses übernimmt das Amt ab der Saison 2015/2016.

Badora galt als hohe Favoritin für die Nachfolge von Michael Schottenberg. In Graz, wo Badora eigentlich noch bis 2017 unter Vertrag steht, übernahm die 1951 in Tschenstochau geborene Regisseurin 2006 die Direktion; zuvor war sie Schauspieldirektorin am Staatstheater Mainz sowie Generalintendantin am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Anna Badora PK Volkstheater

APA / Hochmuth

Fünf-Jahres-Vertrag

Die erfolgreiche Regisseurin und erfahrene Theaterleiterin unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag und wechselt damit nach knapp zehnjähriger Tätigkeit am Schauspielhaus Graz, wo sie das Haus neu positioniert und international geöffnet hat, nach Wien. Hier will sie ein Volkstheater verwirklichen, „das der Diversität einer sich ständig wandelnden Gesellschaft und einer sich verändernden Stadtbevölkerung Rechnung trägt und die Zuschauer dort abholt, wo sie sich befinden.“

„Neue und riesige Herausforderung“

Über ihre zukünftige Aufgabe sagte Anna Badora: „Ich weiß, wie außerordentlich schwierig das Volkstheater zu führen und erfolgreich zu machen sein wird. Dennoch habe ich für die Spielzeit 2015/2016 zugesagt. Es ist eine neue und riesige Herausforderung, auf die ich mich sehr freue, denn das Volkstheater besitzt sehr viel Potenzial. Der zeitgenössische Volkstheaterbegriff ist nicht nur vom nationalen Standpunkt aus zu denken. In einer globalisierten Welt stehen die Ereignisse, die in allen anderen Teilen der Welt stattfinden, in unmittelbarem Bezug zu uns.“ - mehr dazu auch in Badora wird Volkstheater-Direktorin (wien.ORF.at)

Rücker: „Großer Verlust“

In einer ersten Reaktion bezeichnete die Grazer Kulturstadträtin Lisa Rücker (Grüne) den Wechsel von Badora nach Wien als großen Verlust: „Anna Badora hat in den letzten Jahren viel Bewegung in das Grazer Schauspielhaus gebracht und durch Kooperationen, vor allem mit der Freien Szene, eine belebende Öffnung des Hauses erreicht. Wir werden alles daran setzen, eine würdige Nachfolge für das Grazer Schauspielhaus zu finden.“

Buchmann: "Herausragende Arbeit

„Wir legen ihr nichts in den Weg“, erklärte Landesrat Christian Buchmann (ÖVP) zur vorzeitigen Auflösung des bis 2017 geltenden Vertrags mit Anna Badora. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Theaterholding, Alfred Wopmann, sei beauftragt, die Auflösung zu verhandeln. Mit Badora selbst sei er übereingekommen, dass die Saisonen 2013/14 und 2014/15 ordentlich absolviert werden und sich keine Belastungen für die Nachfolge ergeben. „Der Ruf aus Wien ist der Lohn für die herausragende Arbeit, die sie seit 2006 am Schauspielhaus Graz leistet“, sagte Buchmann.

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