Ernteausfall führt zu Engpass bei Käferbohnen

Die Käferbohne ist ein rares Gut geworden: Eine schlechte Ernte 2012 und der Ernteausfall wegen der Hitze im Vorjahr führen dazu, dass der größte Vermarkter Estyria Bohnen aus China importieren muss. Nun sollen hitzefestere Sorten kommen.

500 Hektar Käferbohnen wurden im Vorjahr in unserem Bundesland angebaut - nur rund zehn bis 20 Prozent konnten laut Landwirtschaftskammer abgeerntet werden - das kommt einem Totalausfall gleich. Grund war die Hitzeperiode im Sommer: Sie hat der wärmeempfindlichen Pflanze, die eigentlich aus höheren Lagen in Mittelamerika kommt, arg zugesetzt.

Käferbohne

Lebensministerium

Kammer spricht von Totalausfall

Umsatzeinbußen

Der Käferbohnen-Engpass beschert aber nicht nur den Bauern Umsatzeinbußen, sondern auch dem größten Vermarkter, der Firma Estyria Naturprodukte mit Sitz in Wollsdorf. Sie müsse, weil von 2012 auch nur noch Restbestände da sind, bis zur nächsten Ernte im November auf Bohnen aus China zurückgreifen, sagt Geschäftsführer Franz Seidl: „Es wird aufgrund dieser Ernte die Ware spätestens ab Februar, März ausgehen, und dann gibt es keine steirische Käferbohne mehr zu kaufen, außer vereinzelt bei einzelnen Lieferanten oder Bauern, und es wird wahrscheinlich nur mehr Käferbohnen aus China geben.“

Man könne den Kunden, Supermarktketten und der Gastronomie nur die chinesischen Bohnen anbieten, sie werden, so Seidl, aber auch als solche gekennzeichnet.

Resistentere Bohnen sollen kommen

Um die Produktion in der Steiermark zu sichern, laufen verschiedene Maßnahmen, sagt Gemüsebauernobmann Fritz Rauer. So gibt es etwa züchterische Überlegungen, „dass man eben hitzebeständigere, witterungsbeständigere, frühreifere Bohnen bekommen. Wir haben Versuche laufen gehabt, wo wir verschiedene Anbauweisen versucht haben, Spalier oder Reihe, hat eine Nord- eine Südlage einen Einfluss, da haben wir 2013 schon einiges gemacht.“

Anbaugebiet soll verlegt und ausgeweitet werden

Zudem soll das Anbaugebiet der Bohne vom Süden der Steiermark in Richtung Norden verlegt werden, etwa in den Hartberger Raum oder ins Murtal. Er wolle die Bauern motivieren, weiter auf die beim Konsumenten sehr gefragte Käferbohne zu setzen, sagt Rauer - das mache sie nämlich auch preislich attraktiv.

Keine Befürchtungen hat man, dass es vor dem Hintergrund des Engpasses zu Etikettenschwindel kommen könnte: „Mit dem Isotopentest lässt sich die steirische Herkunft eindeutig feststellen. Chinesische Bohnen sind durch diese Methode erkennbar, ein Schummeln ist nicht möglich“, so Landwirtschaftskammer-Sprecherin Rosemarie Wilhelm.

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