Fall Oliver: Bub seit zwei Jahren in Dänemark

Am Mittwoch jährt sich der Fall Oliver zum zweiten Mal. Nach wie vor beschäftigt die Kindesentziehung Gerichte, Politik und Medien. Der heute Siebenjährige lebt bei seinem Vater in Dänemark, die Mutter kämpft nach wie vor um seine Rückführung.

Die Mutter, Marion Weilharter, ist sich auch nach zwei Jahren sicher, dass Oliver bald wieder bei ihr in Österreich leben wird. Ihre große Sorge ist, dass Oliver ihr über die Zeit gänzlich entfremdet wird. Es habe im vergangenen Jahr insgesamt nur drei Kontakte via Skype gegeben, darunter auch das bisher letzte Gespräch, dass sie mit Oliver anlässlich seines siebenten Geburtstags am 27. Dezember führen durfte.

Von EU-Petition bis Klage gegen Dänemark

Wichtig ist es der Grazerin, angeblich in Dänemark kursierende Gerüchte zu zerstreuen, sie und die österreichischen Behörden hätten aufgegeben. „Man fühlt sich wirklich machtlos, wenn man sein eigenes Kind nicht schützen und ihm helfen kann“, so Weilharter.

Die Grazerin zog mit ihrer Wiener Anwältin Britta Schönhart zwei Jahre lang alle Register - inklusive Petition ans EU-Parlament, einer Eingabe bei den UN bis zu einer Klage gegen den dänischen Staat. Seit Herbst des Vorjahres wird Oliver auf der Fahndungsliste von Interpol unter „abgängige Minderjährige“ gesucht - mehr dazu in Kein Happy End für Oliver und seine Mutter (21.12.2013).

Vater in Österreich verurteilt

Der „Fall Oliver“ begann am 3. April 2012: Olivers dänischer Vater beging vor einem Kindergarten in Graz - laut späterer Verurteilung - Kindesentziehung und schwere Nötigung, indem er den Bub mit einem Komplizen gegen den Willen der Mutter in ein Auto brachte und nach Dänemark fuhr.

Der Vater berief sich darauf, dass er von einem dänischen Gericht die alleinige Obsorge zugesprochen bekommen habe. Die österreichische Justiz sah und sieht sie hingegen bei der Mutter. Weil Dänemark dem Haager Kinderentführungs-Übereinkommen nur mit Einschränkungen beigetreten ist, wurde eine Rückführung wiederholt abgelehnt.