Causa GAK weiter in der Warteschleife
APA/Markus Leodolter
Seit 2007 beschäftigt die Causa GAK die Gerichte. Derzeit wartet die Staatsanwaltschaft Graz auf ein entscheidendes Gutachten, das die Buchhaltung des Vereins genau unter die Lupe nimmt: Es geht - ähnlich wie bei Sturm Graz - unter anderem um Schwarzgeldzahlungen und die Zahlungsunfähigkeit des Clubs, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hans Jörg Bacher.
Gutachten verzögert sich weiter
Erst mit diesem Gutachten auf dem Tisch kann laut Bacher auch die Frage der Anklagen geklärt werden - er rechnet damit, dass dies noch vor dem Sommer geschehen wird; Prozessbeginn ist aber sicher nicht vor 2015 - mehr dazu in GAK-Prozess frühestens Anfang 2015 (6.8.2013).
Zeitverlust durch Befangenheit des Sachverständigen
Das Warten auf besagtes Gutachten habe die Staatsanwaltschaft ein Jahr Zeit gekostet. Der eigentliche Sachverständige Fritz Kleiner, der das Gutachten erstellen hätte sollen, wurde 2012 abgezogen - das Oberlandesgericht sah die Gefahr der Befangenheit: Während des GAK-Verfahrens kam nämlich ein weiterer Beschuldigter hinzu, mit dem Kleiner früher geschäftlich zu tun hatte. Daraufhin musste ein neuer Sachverständiger bestellt werden.
Verdacht gegen fünf Ex-Präsidenten
Das GAK-Verfahren gestalte sich aufgrund der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Beschuldigten für die Staatanwaltschaft schwierig, so Bacher; die Ermittler müssten in mühevoller Kleinarbeit die Details erarbeiten.
Insgesamt stehen fünf ehemalige GAK-Präsidenten im Visier der Ermittlungen. In den Jahren 2000 bis 2006 sollen Abgaben hinterzogen worden und Schwarzgeldzahlungen geflossen sein - die Rede ist von insgesamt 4,5 Millionen Euro; auch Betrugsvorwürfe stehen im Raum. Insgesamt gab es vier Konkurse, der letzte besiegelte im Oktober 2012 nach 110 Jahren das (vorläufige) Ende des Traditionsvereins - mehr dazu in GAK - Chronologie des Niedergangs.
In den Verfahren gegen ehemalige Verantwortliche des GAK-Lokalrivalen SK Sturm sprach der OGH am Mittwoch seine Urteile: Das Urteil gegen den ehemaligen Präsidenten Hannes Kartnig wurde von fünf Jahren auf 15 Monate Haft, die Geldstrafe von 6,6 auf 5,5 Mio. Euro herabgesetzt. Damit sind allerdings längst nicht alle Fragen geklärt - mehr dazu in Kartnig hofft auf Fußfessel.