EU-Wahl: Mehr Stellen - mehr Arbeitslose

Seit Österreich Mitglied der Europäischen Union ist, hat sich der steirische Arbeitsmarkt verändert. Zwar profitiert die Steiermark von europäischen Fachkräften, weniger Qualifizierte in den Grenzregionen haben es aber schwerer.

Durch den verstärkten Export und durch neue Möglichkeiten für Betriebe entstanden - so sagen Experten - pro Jahr bei uns rund 2.500 neue Arbeitsplätze; gleichzeitig stieg durch die schwierige Wirtschaftslage aber auch die Zahl der Arbeitslosen.

Fachkräftemangel in der Pflege

In der Steiermark fehlen etwa Fachkräfte in der Pflege - für Betreiber von Seniorenheimen ist es oft schwer, gut ausgebildetes Personal zu finden. Bei der Volkshilfe, die in der Steiermark täglich rund 6.000 Menschen betreut, braucht man deshalb auch Mitarbeiter aus dem EU-Ausland, sagt Franz Ferner von der Volkshilfe: „Wir brauchen sie jetzt schon, und ich glaube, dass wir sie in den nächsten Jahrzehnten auf jeden Fall noch stärker brauchen werden, und für uns ist es schon wichtig, dass wir auch sozusagen offen sein können für Kolleginnen, die aus dem europäischen Ausland bei uns arbeiten wollen.“

Hochqualifizierte Techniker sind knapp

Aber auch im IT-Bereich finden viele Firmen in der Steiermark nicht die hochqualifizierten Techniker, die sie brauchen würden: Bei der Knapp AG nutzt man deshalb auch die Möglichkeit, Experten aus dem EU-Ausland - etwa aus Spanien - zu holen, so Ingo Spörk von Knapp: „Unbedingt. Es ist ganz entscheidend, um unser nachhaltiges Wachstum hier am Headquarter, aber auch im Konzern sicher zu stellen, dass wir die besten Köpfe zu Knapp holen können. Wir rekrutieren somit sehr intensiv regional, um letztendlich die besten und hochqualifiziertesten Mitarbeiter zu bekommen.“

Schwierigkeiten in den Grenzregionen

Die Öffnung führte aber auch zu Schwierigkeiten in den Grenzregionen: Firmen kommen oft durch die billigeren Angebote aus Nachbarländern wie zum Beispiel Slowenien unter Druck, sagt Siegfried Tieber vom Metallbau Dienstleder. Er musste seine Firma umstrukturieren und arbeitet jetzt vor allem für Wiener Kunden: „Wir mussten teilweise, dadurch dass wir umstrukturiert haben und eigentlich einfachere Arbeiten verloren haben, auf Mitarbeiter verzichten, die nicht so hochqualifiziert waren.“ Beim AMS versucht man nun, betroffene Menschen weiterzubilden, damit ihre Chancen wieder größer werden.

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