AHT kündigt 150 Leiharbeiter

Der Kühlgerätehersteller AHT in Rottenmann im Bezirk Liezen baut bis Ende Oktober rund 150 Leiharbeitskräfte ab. Die Stammbelegschaft ist davon nicht betroffen - im Gegenteil: Sie soll im Laufe des Jahres sogar noch aufgestockt werden.

Diese Woche informierte die AHT-Geschäftsführung die 150 Leiharbeiter von ihrem Schicksal - ihr Arbeitsverhältnis endet mit Ende Oktober: „Der Grund ist, dass zwei große Kunden von uns nicht das bestellt haben, was wir normalerweise von ihnen bekommen, weil deren Budgets das nicht erlaubt. Das ist für uns schon ein bisschen überraschend gekommen“, sagt AHT-Geschäftsführer Hans Aage Joergensen.

„Leider Gottes das Los der Leiharbeiter“

„Die Stimmung unter der Belegschaft und unter den Leiharbeitern ist sicher nicht die beste - es ist schwierig“, sagt AHT-Betriebsrat Peter Schank. Die Auftragslage schwanke saisonbedingt - ebenso wie die Zahl der Leiharbeiter, die Anfang des Jahres noch bei knapp 500 lag: „Es ist die Herbstflaute, die wir jedes Jahr zu spüren kriegen. Es ist halt leider Gottes das Los der Leiharbeiter, dass man sie kurzfrtistig freistellen kann, um Auftragseinbrüche abzufedern.“

AHT in Rottenmann

AHT

AHT in Rottenmann

Einige Leiharbeiter werden übernommen

Die Stammbelegschaft soll geschützt werden, sagt Jörgensen: „Es wäre ein absolute Katastrophe für uns, wenn wir Stammbelegschaft raussetzen müssten - das wollten wir nicht. Mit 30. September haben wir 473 Mitarbeiter, und ich hoffe, und es ist auch so geplant, dass wir Ende des Jahres auf 500 kommen werden - ein paar Leiharbeiter können wir dann übernehmen.“

Auftragslage soll im Jänner besser werden

Für die 150 freigestellten Leiharbeiter bastelt die Gewerkschaft an Hilfestellungen, sagt der Landessekretär der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, Hubert Holzapfel: „Wir können jetzt nur versuchen, Umschulungen anzubieten und unsere Arbeitslosenunterstützung zur Diskussion zu bringen. Wir haben nächste Woche Versammlungen, wo wir mit den Mitarbeitern die Gespräche führen.“ Kleiner Lichtstreifen am Beschäftigungshorizont: Laut AHT soll sich die Auftragslage im Jänner wieder bessern.

Das Unternehmen war bis 2003 als Austria Haustechnik an der Wiener Börse. Es ist laut eigenen Angaben Weltmarktführer bei Kühl- und Gefriergeräten mit eingebautem Kühlkompressor (steckerfertig) für den Lebensmittel-Einzelhandel. 2013 wurde ein Umsatz von über 330 Mio. Euro erwirtschaftet, 2014 sollen es sogar 390 Mio. Euro werden, sagte Jörgensen.

Erst Anfang September kündigte Magna in Graz an, dass Hunderte Leiharbeiter ihren Job verlieren. Der Abbau stand schon im Frühjahr im Raum, die gute Auftragslage wendete ihn damals aber noch ab - mehr dazu in Magna: 200 Leiharbeiter vor Kündigung (5.9.2014)

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