Neues Gesetz macht aus Jägern Waldpolizisten

Das neue steirische Jagdschutzgesetz ist noch nicht beschlossen, sorgt aber bereits für Aufregung. Aufsichtsjäger sollen künftig polizeiliche Befugnisse erhalten. In speziellen Fällen soll der Jäger dann sogar auch Festnahmen aussprechen können.

Trotz mancher Reibereien zwischen Jägern und Freizeittouristen herrscht an sich Frieden in den heimischen Wäldern. Durch die geplante Novelle des steirischen Jagdgesetzes könnte sich das jetzt aber ändern.

Jäger sollen Wilderer stellen dürfen

Geplant ist, dass Jäger Befugnisse erhalten sollen, die bisher nur die Polizei hatte, und da gehören unter anderem auch Festnahmen dazu. Landesjägermeister Heinz Gach: „Der Jäger darf zum Beispiel einen Wilderer stellen und wenn der Wilderer das Wild in einem Kofferraum verstaut, dann darf er das Fahrzeug untersuchen und er darf auch in Gepäckstücke wie den Rucksack hineinschauen. Das ist die Erweiterung, sonst bleibt alles wie es war.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Günther Bauer berichtet in „Steiermark heute“ über das neue steirische Jagdschutzgesetz

Naturfreunde: „Das geht entschieden zu weit“

Kritiker meinen, dass aus den Jägern Waldpolizisten werden könnten. 4.450 beeidete Aufsichtsjäger in der Steiermark sollen künftig die erweiterten Befugnisse bekommen. Für die steirischen Naturfreunde ist das „unverhältnismäßig“, sagt Vorsitzender Jürgen Dumpelnik: „Wenn ein Skitourengeher beispielsweise versehentlich in ein Wildschutzgebiet kommt, dann setzt er einen Straftatbestand nach dem Jagdgesetz. dann wäre er festnehmbar durch ein Jagdschutzorgan und das geht uns entschieden zu weit.“ Die Naturfreunde hoffen, dass die polizeiähnlichen Befugnisse für Aufsichtsjäger noch wegverhandelt werden können. Aber die Zeit drängt, denn der Landtag soll das neue steirische Jagdgesetz noch heuer beschließen.

Links: