Märchenbahn im Grazer Schloßberg rollt wieder

Nach fast vier Jahren Planung und Umbauarbeiten nimmt die ehemalige „Märchengrottenbahn“ im Grazer Schloßberg am Freitag wieder den regulären Betrieb auf - und die nunmehrige „Märchenbahn“ hat viel Neues zu bieten.

Die Macher der neuen Bahn - zuständig war das Grazer Kindermuseum Frida & Fred - hatten in den vergangenen Jahren mit viel Gegenwind zu kämpfen - dabei ging es vor allem um Brandschutzbestimmungen und verschiedene Sicherheitsvorschriften, so Kindermuseum-Chef Jörg Ehtreiber. Am Ende kostete die Neugestaltung der Bahn rund 1,6 Millionen Euro.

Zeitgemäßes Multimedia-Konzept

Wegen des schlechten Zustands der ursprünglichen Bahn - „Die alten Figuren waren nicht nur verstaubt, sondern auch mit organischen Lebewesen bedeckt“, so Ehgartner - musste ein komplett neues Konzept erstellt werden - dabei setzte man auf eine zeitgemäße, multimediale Gestaltung: Auf 22 Stationen - mit zehn Stopps für Interaktionen - tauchen Kinder und Erwachsene in eine bunte Mischwelt aus alten Motiven aus dem Märchenkanon der Gebrüder Grimm und speziell kreierten Wunderwelten ein.

Die Grazer Märchenbahn

Christopher Mavric/Grazer Märchenbahn

„Fairytale Express“

Für den Neustart wurden elf neue Mitarbeiter eingestellt - diese sind Lokführer, Kassiere und Schaffner in einem. Auch ein neues Logo verpasste sich die Märchenbahn, die auf Englisch „Fairytale Express“ heißt. In den Wagen der erneuerten Grubenbahn sind Lautsprecher angebracht. Touren werden entweder auf Deutsch oder Englisch geführt, je nach Bedarf - ein großer Unterschied zur „alten“ Bahn, bei der der Zugführer von der Lok aus Erläuterungen gab. Laut Ehtreiber sollen in Zukunft in weiteren Sprachen Fahrten angeboten werden. Auf Effekthascherei hat man bei der Gestaltung übrigens verzichtet.

Die Grazer Märchenbahn

Stadt Graz/Foto Fischer

Glücklich über die Neueröffnung und mit dem Resultat zufrieden zeigen sich auch Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) - einer der Mitinitiatoren der Neueröffnung der Bahn - und Familienstadträtin Martina Schröck (SPÖ). Beide betonten, dass die Bahn ein weiterer Schritt sei, die Innenstadt von Graz familienfreundlicher zu gestalten.

Vom „Kriegs-“ zum „Kinderstollen“

Das Stollensystem im Schloßberg war während des Zweiten Weltkriegs von großteils ukrainischen NS-Zwangsarbeitern als Bombenschutzraum für die Grazer Stadtbevölkerung angelegt worden. Der ehemalige „Kriegsstollen“ war schon bei der Eröffnung des Dom im Berg und der Ausstellungsräume „Kulturstollen“ , als Graz den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2003“ trug; nun sei das unterirdische System auch ein „Kinderstollen“, so Nagl.

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