Gefährliches Pyrotechnik-Lager gefunden

Wenige Tage nachdem in Kapfenstein ein illegales Pyrotechnik-Lager in die Luft geflogen ist und zwei Männer getötet wurden, hat die Polizei im Bezirk Südoststeiermark jetzt ein weiteres illegales Lager für Feuerwerkskörper entdeckt und geschlossen.

Aufgrund massiver Sicherheitsmängel wurde Mittwochnachmittag eine Lagerhalle in Oedt im Bezirk Südoststeiermark behördlich geschlossen. Ein Zusammenhang mit dem Vorfall in Kapfenstein wurde ausgeschlossen. Mehr dazu in Kapfenstein: Brüder bunkerten Tausende Böller

Hühnerhalle als Pyrotechnik-Lager

Aufgrund des Vorfalles mit zwei Toten im Zusammenhang mit pyrotechnischen Substanzen in Kapfenstein langten auf der Polizeiinspektion Feldbach Hinweise aus der Bevölkerung ein, dass es im Bereich von Oedt eine Lagerhalle mit hochexplosiven pyrotechnischen Artikeln gebe. Bei der Überprüfung stellten die Beamten gravierende Sicherheitsmängel an und in der Halle fest. Die ehemalige Hühnerhalle mit einer Fläche von gut 700 Quadratmetern, für die keine behördliche Genehmigung als Pyrotechniklager bestand, war bis unter das Dach mit Kartons voller pyrotechnischer Waren gefüllt. Im Gegensatz zu Kapfenstein handelte es sich dabei um Handelsware und nicht selbst hergestellte Gegenstände.

Halle desolat, Lagerung grob fahrlässig

Aufgrund der desolaten Zustände war der Zutritt zur Halle über teilweise unversperrte Türen problemlos möglich. In der Halle wurde eine nicht abgetrennte provisorische Kfz-Werkstatt entdeckt, in der auch offenbar Schleif- und Lackierarbeiten durchgeführt wurden. Weiters standen in der Halle mehrere offensichtlich undichte Heizöltanks, aus denen Öl in Richtung der gelagerten Kartons rann. Die Elektroinstallationen der Halle befanden sich in sehr schlechtem Zustand, teilweise waren blanke Stellen der Leitungen sichtbar. „Man konnte feststellen, dass die Halle bis unter das Dach mit pyrotechnischen Gegenständen gefüllt war. Direkt in der Halle haben wir Öl frei fließend vorgefunden. Es sind Fahrzeuge und Batterien drinnen gestanden, schon eine kleine Unaufmerksamkeit hätte zu einer riesigen Katastrophe führen können“, so Franz Lafer von der Polizeiinspektion Feldbach.

Schließung durch Behörden

Aufgrund der vorgefundenen Situation wurde die Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark verständigt. Nach Rücksprache mit einem Amtssachverständigen wurde die Halle behördlich geschlossen und versiegelt. Der Betreiber der Halle, sowie die Lieferfirma der pyrotechnischen Gegenstände, werden der Verwaltungsbehörde angezeigt.