Böllerunfall: Fußballprofi verlor Hand

Erneut ist es in der Steiermark zu einem schweren Böllerunfall gekommen: Der ehemalige Fußball-Bundesliga-Spieler Andreas Schicker verletzte sich Samstagnacht in Bruck an der Mur so schwer, dass ihm eine Hand amputiert werden musste.

Andreas Schicker

APA/Andreas Furtner

Andreas Schicker stammt aus Oberaich bei Bruck an der Mur. Er arbeitete sich über Bruck und Kapfenberg in die Bundesliga vor, wo er vor allem für den SV Ried spielte. Im Sommer 2014 wechselte er nach Horn in Niederösterreich, erlitt dort allerdings wenige Tage nach dem Wechsel einen Kreuzbandriss.

Mit stark blutenden Händen stand der 28-Jährige auf der Straße, als zwei Polizeistreifen nach einem lauten Knall gegen 3.30 Uhr in die Herzog-Ernst-Gasse in Bruck an der Mur einfuhren. Er dürfte zuvor mit einem Böller hantiert haben, der in seinen Händen explodierte. Die Polizisten leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Rettung, die den Verletzten ins LKH Graz brachte.

Schicker - der bis zur letzten Saison noch bei SV Ried gespielt hatte - wurde an Armen und Händen so schwer verletzt, dass er in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste. Sonntagnachmittag musste dem 28-Jährigen schließlich die linke Hand amputiert werden.

Noch keine Befragung möglich

Schicker konnte zum Unfallhergang aufgrund seiner schweren Handverletzungen noch nicht befragt werden - laut Polizei kann er erst in den nächsten Tagen einvernommen werden; Alkohol soll nicht im Spiel gewesen sein. Ein Bekannter, der mit dem 28-Jährigen unterwegs war und an den Beinen leicht verletzt wurde, steht unter Schock.

Illegale Pyrotechniklager in Südoststeiermark

Böller sorgten in der Steiermark in den letzten Tagen für viele Schlagzeilen. Nach der verheerenden Explosion in Kapfenstein im Bezirk Südoststeiermark sind die Brandexperten weiterhin damit beschäftigt, die Ursache des Unglücks festzustellen. Fest steht, dass illegal Feuerwerkskörper im großen Stil hergestellt wurden - mehr dazu in Kapfenstein: Brüder bunkerten Tausende Böller (19.11.2014).

Wenige Tage später entdeckte die Polizei in Oedt ebenfalls im Bezirk Südoststeiermark ein weiteres illegales Lager für Feuerwerkskörper - mehr dazu in Gefährliches Pyrotechniklager gefunden (20.11.2014). Nur Stunden danach riefen besorgte Bewohner aus Marktl bei Straden bei der Polizei an und meldeten, dass in einem frei zugänglichen und desolaten Haus ebenfalls große Mengen Feuerwerkskörper gelagert seien. Wem diese gehören, wird derzeit ermittelt.

Polizei warnt vor Umgang mit Feuerwerkskörpern

Die Polizei warnt nach dieser Serie von Zwischenfällen vor dem Umgang mit Feuerwerkskörpern. „Wie die Ereignisse der letzten Tage zeigen, soll man beim Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen immer sehr vorsichtig sein. Und ich möchte auch eindringlich davon abraten, selbst pyrotechnische Gegenstände zu basteln. Diese Substanzen können unkontrollierbare Energie freisetzen und fatale Folgen nach sich ziehen“, sagte Wolfgang Braunsar von der Landespolizeidirektion.