Drogenparty-Mord: 17-Jähriger wird angeklagt

Jener mittlerweile 17-Jährige, der im Juni vergangenen Jahres bei einer Drogenparty in Graz einen Gleichaltrigen erschossen haben soll, muss sich bald vor Gericht verantworten. Der Einspruch wurde abgewiesen - dem Burschen drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Laut Staatsanwaltschaft schoss der Beschuldigte gezielt auf seinen Freund; er habe auch nach der Tat keine Reue oder Betroffenheit gezeigt - im Gegenteil.

Mädchen geknebelt und mehrmals vergewaltigt

Ein Geschworenengericht wird sich demnächst mit der Frage beschäftigen, was in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2014 passierte, warum ein Treffen dreier junger Menschen - mit dabei der damals 16-jährige Beschuldigte, ein gleichaltriger Bursch und ein 14-jähriges Mädchen - in Quälereien, einem sexuellen Verbrechen und schließlich Mord endete.

Der Anklageschrift ist zu entnehmen, dass alles mit einer Party im Keller eines Grazer Wohnhauses begann; im Verlauf dieser Party, bei der Drogen und Alkohol konsumiert wurden, eskalierte die Situation. Laut Staatsanwaltschaft knebelten und fesselten die Burschen das Mädchen, um es dann mehrmals zu vergewaltigen. Letztendlich kam es zur Bluttat: Der Beschuldigte schoss seinem Freund aus kurzer Distanz direkt ins Gesicht, heißt es in der Anklageschrift - mehr dazu in Neue Details nach Mord und Vergewaltigung (28.6.2014) und in Nach Bluttat: 16-Jähriger starb durch Kopfschuss (2.7.2014).

Mit Pistole zur Vergewaltigung gezwungen?

Gemeinsam mit seinem Großvater packte der Mordverdächtige dann den Leichnam in Müllsäcke; die beiden sollen die Leiche nach Ungarn gebracht und dort vergraben haben. Der Leichnam wurde eine Woche später gefunden - mehr dazu in Nach Party in Graz: Leiche gefunden (1.7.2014).

Als Motiv gab der Angeklagte an, er sei von seinem Freund mit vorgehaltener Pistole zum Sex gezwungen worden - laut Angaben der Staatsanwaltschaft stellte sich die Situation aber anders da - mehr dazu in Nach Bluttat in Graz: Tatrekonstruktion im Partykeller (18.7.2014). Nun müssen die Geschworenen entscheiden; dem Burschen drohen wegen Mordes bis zu 15 Jahre Haft.