Med Uni untersucht Mikroorganismen auf der ISS

Seit 15 Jahren leben und arbeiten Astronauten auf der internationalen Raumstation ISS. Auch dort gibt es Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Welche Auswirkungen das hat, untersucht ein Forscherteam unter der Leitung der Med Uni Graz.

Mikroorganismen stehen auf der Raumstation ISS unter Stress, weil es für sie eine komplett andere Umgebung ist, sagte Christine Moissl-Eichinger von der Med Uni Graz. Sie leitet das internationale Projektteam.

Überlebensstrategie der Mikroorganismen

Vorstudien zufolge sollen beispielsweise Salmonellen sehr stark auf eine neue Umgebung reagieren. Ziel des Forschungsprojektes ARBEX ist es herauszufinden, welche Strategien die Mikroorganismen auf der ISS entwickeln, um über lange Dauer, abgeschirmt von ihren natürlichen Lebensräumen, zu überleben. Finden sie die richtige Strategie, könnte sich das auch negativ auf den Menschen auswirken.

Probleme mit dem Immunsystem

Wenn zum Beispiel an einer Stelle an Bord Schimmel wächst, gelangen Sporen in die Luft und das kann Allergien auslösen. Dazu kommt, dass man bereits weiß, dass Astronauten in der Schwerelosigkeit vermehrt Probleme mit dem Immunsystem haben. Die Schwerelosigkeit ist generell ein Faktor, den man berücksichtigen muss, so Christine Moissl-Eichinger. Mikroorganismen leben eigentlich vom ständigen Austausch. Das ist aber auf der Raumstation nicht gegeben, weil man nicht einfach ein Fenster öffnen kann, um Luft hereinzulassen.

Analyse erfolgt auf der Erde

Um neue Erkenntnisse zu erlangen, analysiert das Forscherteam Proben, die von einem Astronauten auf der Raumstation entnommen werden. Er wird mit Tüchern Oberflächen abwischen, die häufig von den Astronauten berührt werden, wie etwa Handgriffe. Diese Wischtücher werden zunächst gelagert und dann zur Analyse auf die Erde gebracht.

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