Nach Brückeneinsturz: Erste Züge fahren wieder

Zehn Tage nach dem Brückeneinsturz in Frohnleiten wird Dienstag auf der Südbahnstrecke wieder der Verkehr aufgenommen. Die Freigabe erfolgt etappenweise, der Güterverkehr macht den Anfang. Busunternehmen haben von der Sperre profitiert.

ÖBB-Zug auf der Schiene im Winter

ÖBB

Güter- und Fernverkehr zuerst

Die Brückenteile sind nach dem Einsturz der in Bau befindlichen Schnellstraßenbrücke bei Frohnleiten bereits seit dem Wochenende beseitigt - mehr dazu in Nach Brückeneinsturz: Abbrucharbeiten beendet.

Am Dienstag sollen die letzten Reparaturarbeiten unter anderem an den Oberleitungen abgeschlossen werden, ehe Dienstagabend als Erstes der Güterverkehr wieder aufgenommen werden kann. Vorerst werde der Zugverkehr eingleisig betrieben, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Posch, im Laufe der Nacht werde man auf zwei Gleise erweitern.

Personenfernverkehr soll auch starten

Mittwochfrüh rollen dann laut ÖBB auch die ersten Züge im Personen-Fernverkehr wieder. Der erste Fernzug von Graz nach Wien startet um 5.37 Uhr und wird wieder durchgehend als Railjet geführt. ÖBB-Sprecher Christoph Posch: „Für den Personenfernverkehr haben wir das große Problem: Die Garnituren, die notwendig sind in Graz, die haben wir noch nicht in Graz. Die müssen wir erst zulaufen lassen. Sobald die Garnituren in Graz stehen, können wir mit dem Fernverkehr beginnen, das wird in den späten Abendstunden sein.“

Der Nahverkehr bleibt aufgrund anderer Baustellen noch bis 14. März im Schienenersatzverkehr. Nach dem Einsturz der Schnellstraßenbrücke gehen erste Schadensschätzungen von rund 30 Millionen Euro aus - mehr dazu in Brückeneinsturz: ASFINAG steht vor Rätsel.

Gutes Krisenmanagement

Bei den ÖBB ist die Erleichterung groß, auch, weil der Schienenersatzverkehr und die Güterersatztransporte sehr gut funktioniert haben. Dass die Sperre so gut bewältigt werden konnte, ist laut Posch auch der Zusammenarbeit mit den steirischen Transportunternehmen zu verdanken - und dem Zeitpunkt des Unglücks. Der sei nämlich günstig gewesen, sagte auch Albert Moder, Obmann der Fachgruppe Transport in der Wirtschaftskammer: „Es tut sich noch nicht so viel im Güterverkehr. Es beginnt jetzt erst mit Beginn Osterferien, dass mehr los ist, denn die Bauwirtschaft steht auch noch ziemlich in ganz Österreich. Wir Frächter sind gut aufgestellt, und aufgrund dessen haben wir das locker bewältigen können.“

Busunternehmer halfen aus

Auch die Reisebusunternehmer hatten für den Schienenersatzverkehr genügend Kapazitäten. Immerhin mussten täglich rund 60 Busse organisiert werden. „Es ist eine unglückliche Situation, die da passiert ist, aber zu diesem Zeitpunkt, wo es passiert ist, waren die Kapazitäten vorhanden, denn für den Reisebusverkehr ist momentan relativ wenig Arbeit“, so Kurt Matzer, Fachgruppenobmann Bus.

Fernbuslinie hat profitiert

Profitiert hat auch die neue Fernbuslinie zwischen Graz und Wien, auf die zahlreiche Zugskunden während der Bahnstreckensperre umgestiegen sind. Die Nachfrage sei aber generell so stark, hieß es beim Betreiberunternehmen Dr. Richard, dass schon ab April doppelt so viele Busse eingesetzt werden und für einen zweistündigen Grundtakt gesorgt werde.

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