Aus für Milchquote: IG fürchtet um Kleinbauern

Ab 1. April gibt es keine Milchquote mehr - Bauern können dann so viel liefern, wie ihnen jemand abnimmt. Die Landwirtschaftskammer sieht das als Chance, die Interessensgemeinschaft Milch eine Gefahr für Kleinbauern.

Kuh Milch Glas Hand

dpa/Bernd Schölzchen

Wurde bisher mehr Milch geliefert als vorgegeben, musste man Strafzahlungen leisten

Um die Überproduktion zu verhindern, hat bisher jedes Land und auch jeder Betrieb eine bestimmte Milchmenge vorgegeben bekommen, die geliefert werden konnte. Hat man mehr geliefert, waren Strafzahlungen fällig.

Herausforderung für Bauern

Bei der Landwirtschaftskammer sieht man das Ende der Milchquote als Herausforderung für die Bauern, bei der man Unterstützung von der EU, den Molkereien und dem Handel brauche. Man ist aber guter Dinge, dass die Herausforderung zu meistern sein wird und das Quotenende auch eine Chance für die Betriebe biete.

Preisdruck für Kleinbauern

Anders sieht man den unbegrenzten Milchmarkt bei der IG Milch, einem Zusammenschluss unabhängiger Landwirte, zu der auch rund 400 steirische Milchbauern gehören. Dort meint man, nun werde die Produktion in großem Maße in der ganzen EU gesteigert. Die Preise, die die Bauern für Milch bekommen, werden geringer werden und vor allem die kleinen Milchbauern hätten dann keine Chance, dem Preisdruck Stand zu halten, fürchtet Ewald Grünzweil von der IG Milch: „Also wir sehen das nicht als Chance oder als Vorteil. Wir haben große Befürchtungen, dass die vielen kleinen Betriebe, die wir in Österreich haben in der Milchproduktion unter die Räder kommen. Das wäre sehr, sehr schade, weil das bedeutet natürlich, dass die Leute auf den Arbeitsmarkt drängen und wir haben dort eh schon große Probleme.“

Weiters kritisiert man bei der IG Milch, dass kleine Landwirte auch nicht viel von den geplanten Investitionsförderungen hätten, da diese eine Untergrenze der Investitionshöhe vorsehen würden und gerade viele kleine Milchbauern nicht so viel Geld auf einmal in die Hand nehmen könnten, um ihren Betrieb zu erweitern oder zu erneuern.

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