Weststeiermark: Licht und Schatten für die SPÖ

Köflach als rote Hochburg ist Geschichte: Die SPÖ verlor bei den Gemeinderatswahlen 2015 ihre absolute Mehrheit - anders als in Voitsberg, wo Ernst Meixner den Bürgermeistersessel für die Sozialdemokraten verteidigen konnte.

Im Köflach, in das die Gemeinde Graden eingegliedert wurde, musste die SPÖ fiktive 25,59 Prozentpunkte und die Absolute einbüßen: Die Roten schafften es nur noch auf 33,88 Prozent, 2010 waren es noch fiktive 59,47 Prozent gewesen. Auch die ÖVP verlor, aber nur marginal, von 21,40 auf 20,60 Prozent. Die FPÖ dagegen legte mit 11,55 Prozentpunkten stark zu und kam mit 19,05 Prozent den Schwarzen sehr nahe. Die Grünen und die KPÖ hatten jeweils ein Plus zu verzeichnen und schafften je einen Sitz in der Gemeindestube. Überrascht hat die Soziale Bürgerbewegung mit 16,49 Prozent und fünf Mandaten beim ersten Antreten.

GRW Köflach

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Das Ergebnis von Köflach

Schon bei den Gemeinderatswahlen 2010 verlor die SPÖ durch interne Streitigkeiten Stimmen, konnte die absolute Mehrheit aber noch halten; diesmal dürften neuerliche Ungereimtheiten schwerer gewogen haben, so Bernd Jammernegg (SPÖ): „Wir haben das nicht so krass erwartet, leider Gottes wurde in den letzten derart viel gestritten in unserer Partei, und dann war noch die Spaltung, und das Ergebnis sieht man jetzt. Ich denke nicht, dass wir schlecht gearbeitet haben, ich denke einfach, dass die Probleme im persönlichen Bereich waren.“

SPÖ auf Partnersuche

Die von der SPÖ abgespaltene Bürgerbewegung wurde viertstärkste Partei - hinter der ÖVP mit leichten Verlusten und FPÖ die ihre Stimmen mehr als verdoppelte. „Wir sind nach wie vor stimmenstärkste Partei, wir werden versuchen, einen Partner zu finden, wenn es nicht anders geht, auch zwei - ich denke, auch mehrere Leute können zusammenarbeiten“, so Jammernegg.

Voitsberg: SPÖ hält Absolute

In Voitsberg konnte die SPÖ mit Bürgermeister Ernst Meixner ihre Absolute trotz leichter Verluste (minus 1,60 Prozentpunkte) halten und schaffte 51,46 Prozent (2010: 53,06 Prozent). Die ÖVP verlor 4,51 Prozentpunkte und drei Mandate, konnte aber den zweiten Platz vor der FPÖ verteidigen. Die Blauen legten mit plus 10,76 Prozentpunkten kräftig zu und schafften 14,96 Prozent. Die Grünen konnten kaum zulegen und blieben bei einem Mandat. Die KPÖ zog mit einem Mandat in den Gemeinderat ein.

GRW Voitsberg

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Das Ergebnis von Voitsberg

„Wir sind sehr zufrieden, wir haben in etwa den Prozentsatz gehalten, wir haben die Anzahl der Mandate gehalten, wir können noch ein wenig selbst bestimmen - natürlich werden alle anderen immer mit eingebunden, wir sind ja keine Drüberfahrer, aber heute bin ich einfach happy“, so Bürgermeister Meixner.

Der Sozialdemokrat denkt aber schon an die kommenden fünf Jahre: „Die Verwertung der ÖDK-Grundstücke, die Infrastruktur verbessern, es gibt noch eine Schnellbahn, Kanalbau, Straßenbau - für uns kleine, aber für die Leute sehr bedeutende Dinge, und die setzen wir jetzt einfach um.“

Blaues Auge für „Reformpartner“

Bei den Gemeinderatswahlen 2015 gab es - landesweit - Verluste für SPÖ und ÖVP und Gewinne für die Freiheitlichen, ein leichtes Plus können aber auch die Grünen und die KPÖ verbuchen, ebenso wie die Namens- und Bürgerlisten - mehr dazu in Verluste für SPÖ und ÖVP, Gewinne für die FPÖ, in Alle Ergebnisse und Vergleichsdaten und in FPÖ verdoppelt Stimmenanteil (news.ORF.at).

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