Barmherzige Brüder schließen Graz-Eggenberg

Heuer feiert das Ordensspital der Barmherzigen Brüder in Graz sein 400-jähriges Jubiläum. In den kommenden Jahren soll es um insgesamt 50 Millionen Euro um- und ausgebaut werden, das Spital Graz-Eggenberg wird geschlossen.

Derzeit gibt es in Eggenberg und am zweiten Standort in der Marschallgasse insgesamt 450 Betten - nach der Zusammenlegung am Standort Marschallgasse sollen es 360 sein. Oliver Szmej, Gesamtleiter der beiden Grazer Ordensspitäler, glaubt aber nicht an negative Folgen für die Patienten.

Logistischer Aufwand soll wegfallen

Viele Bereiche, wie etwa der rheumatologische Schwerpunkt, könnten auch ambulant oder tagesklinisch behandelt werden, meint Szmej. Auch die Verweildauer im Spital könnte durch die Zusammenlegung sinken. Szmej erhoffe sich auch eine bessere Organisation der Abläufe: „Bisher war es durch die beiden Standorte so, dass durch Labors in Eggenberg und gewisse Abteilungen in der Marschallgasse eine gewisse Logistik im Bereich Patiententransport und im Bereich der Patientensteuerung notwendig war.“

20.000 Quadratmeter neue Flächen

Ziel sei es, künftig alle Leistungen unter einem Dach anzubieten und trotz weniger Betten die Zahl der Patienten zu halten. Derzeit werden an beiden Standorten der Barmherzigen Brüder in Graz jährlich rund 55.000 Menschen stationär oder ambulant behandelt. Mit dem Um- und Neubau in der Marschallgasse entstehen zusätzlich mehr als 20.000 Quadratmeter neue Flächen.

In das Projekt werden rund 50 Millionen Euro investiert. 30 Millionen kommen laut ÖVP-Landesrat Christopher Drexler vom Land, der Rest vom Orden. 2021 soll das gesamte Projektfertig sein, dann wird der Standort in Eggenberg aufgelassen. Die Gebäude sollen aber in Besitz der Barmherzigen Brüder bleiben, bestätigt Adolf Inzinger, Gesamtleiter der österreichischen Ordensprovinz.

Altenheim oder Behinderten-Tagesstätte

Eine Arbeitsgruppe soll über die Zukunft des Standortes in Eggenberg beraten. „Wir denken unter anderem darüber nach, dass wir für Behinderte eine Tagesstätte bauen. Oder dass wir demente Leute von Kainbach nach Eggenberg bringen, in ein gemeinsames Altersheim“, teilt Inzinger mit. Die Barmherzigen Brüder betreiben weltweit 380 apostolische Einrichtungen.

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