Hanlo Fertighaus ist insolvent

Das steirische Fertighaus-Unternehmen Hanlo ist pleite - am Dienstag wurde in Graz die Insolvenz beantragt. Die Überschuldung des Fertighaus-Pioniers dürfte über 20 Millionen Euro betragen; betroffen sind 75 Dienstnehmer und 187 Lieferanten.

Hanlo-Haus

APA/Hanlo/Reiter

Die Überschuldung dürfte rund 20 Mio. Euro

Die Passiva zu Verkehrswerten betragen laut Alpenländischen Kreditorenverband rund 24 Mio. Euro, davon entfallen rund 4,8 Mio. Euro auf Bankverbindlichkeiten und etwa 3,8 Mio. Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten. Die erhaltenen Anzahlungen betragen rund 7,6 Mio. Euro. Zu Verkehrswerten werden lediglich Aktiva von rund 815.000 angeführt - dies sei darauf zurückzuführen, dass mehrere Unternehmensbeteiligungen an verbundenen Unternehmungen mit einem Buchwert von rund 4,8 Mio. Euro auf null berichtigt werden. Auch die Forderungen aus den einzelnen Bauvorhaben dürften abgetreten sein und scheinen daher bei den Aktiva zu Verkehrswerten nicht mehr auf.

Verdrängungswettbewerb als Ursache

Die Ursache für die Insolvenz sei ein zunehmender Verdrängungswettbewerb am österreichischen Markt - daher musste die Firma Auftragsrückgänge verzeichnen. Hinzu komme, dass Banken weniger Kredite an Häuslbauer vergeben und daher auch weniger Eigenheime gebaut würden. Weiters war das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit hohen Vorfinanzierungskosten bei zwei Großprojekten - ein mehrgeschoßiges Wohnbauprojekt im Ausland und eine Wohnsiedlung in Graz - konfrontiert. Bei diesen beiden Bauvorhaben war es durch Unwetter im Frühjahr 2015 zu Verzögerungen gekommen.

Fortführung mit Hilfe eines Investors geplant

Von der Insolvenz sind 75 Dienstnehmer und 187 Lieferanten betroffen. Beantragt wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung; das 40 Jahre alte Unternehmen mit Sitz in Graz soll weitergeführt und mit Hilfe eines Investors entschuldet bzw. saniert werden.

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