Amokfahrt: Täter stellte sich selbst

Nachdem er mit seinem Van drei Menschen - darunter einen vierjährigen Buben - getötet und 34 verletzt hat, hat sich der Amokfahrer selbst gestellt. Er spazierte in die Polizeiinspektion Schmiedgasse und berichtete den Beamten von seiner Tat.

Der 26-jährige Täter ist österreichischer Staatsbürger, die Polizei spricht von geistiger Verwirrtheit. Der Mann ist verheiratet und kommt aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Ende Mai sei er von zu Hause weggewiesen worden, da er innerfamiliär gewalttätig geworden sei, so die Polizei. Das könnte eine Psychose ausgelöst haben, ein psychiatrisches Gutachten wird eingeholt.

Amokfahrt

ORF.at

Mit diesem Wagen raste der 26-Jährige durch die Grazer Innenstadt

Von den 34 verletzten Patienten sind drei Kinder. Zwei davon sind schwer verletzt, eines konnte bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden. Von den Erwachsenen schweben sechs in Lebensgefahr.

Amokfahrt begann in Zweiglgasse

Insgesamt vier ÖAMTC-Rettungshubschrauber waren im Einsatz, die Grazer Krankenhäuser wurden in Katastrophenmodus versetzt - mehr dazu in Amokfahrt in Grazer Innenstadt.

Laut Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter drückte der 26-Jährige mit seinem Wagen erstmals gegen 12.15 Uhr in der Zweiglgasse auf das Gaspedal: „Er beschleunigte bis zur Kreuzung mit der Lagergasse, fuhr auf den Gehsteig und rammte zwei Personen, wobei eine davon getötet wurde.“

Mann mit Messer attackiert

Anschließend fuhr der Täter Richtung Augartenbrücke und wollte auf Höhe der dortigen Synagoge einen weiteren Fußgänger anfahren. Die Person konnte sich aber hinter einer Säule in Sicherheit bringen und wurde nur leicht verletzt. Danach raste der Lenker weiter in die Grazbachgasse, wo ein Paar aus einem Geschäft nahe einer Grünanlage kam. Er hielt an, sprang aus dem Auto und attackierte beide mit einem Messer. Dabei wurde der Mann schwer, seinen Freundin leicht verletzt.

Lenker krachte in Schanigarten

Nach dieser Attacke ging der Mann zurück zu seinem Auto und fuhr weiter in der Grazbachgasse bis zur Schönaugasse. An der dortigen Fußgängerampel soll er zwei Radfahrer erfasst haben, sagte Kemeter. Dann setzte er seine Amokfahrt Richtung Dietrichsteinplatz fort, fuhr dann weiter bis in die Girardigasse und zum Eisernen Tor am Opernring. Er lenkte in die Herrengasse ein, fuhr durch diese „mit hohem Tempo“ und erfasste dabei mehrere Personen, wobei zwei getötet wurden.

Zudem krachte der Lenker in einen Schanigarten, wo er acht Menschen verletzte. Nach der Fahrt in Richtung Murgasse, schwenkte er offenbar um und wählte die Route Richtung Schmiedgasse. Auf Höhe der Albrechtgasse kam es neuerlich zu einer Kollision mit Passanten, sagte Kemeter. In der Schmiedgasse schließlich hielt der Täter nahe der Polizeiinspektion an und gestand eine „Auseinandersetzung mit einem Messer“, er habe gesagt, er möchte sich stellen.

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