Nach Amokfahrt: Trauerzug-Route fixiert

Nach der verheerende Amokfahrt am vergangenen Samstag findet am kommenden Sonntag in der Grazer Innenstadt ein Trauerzug statt, der teilweise der Route des Amoklenkers folgen wird. Daran wird auch Bundespräsident Heinz Fischer teilnehmen.

Bei der Amokfahrt am Samstag starben drei Menschen, 36 wurden verletzt; zwei Menschen schwebten Dienstagnachmittag in Lebensgefahr - mehr dazu in Amokfahrt: Zwei Opfer weiter in Lebensgefahr (news.ORF.at). Die Hintergründe sind aber weiterhin unklar - mehr dazu in Todesfahrt mit Vorsatz oder Kurzschlusshandlung?. Dienstagnachmittag gaben die Ermittler den aktuellen Ermittlungsstand bekannt - mehr dazu in Nach Amokfahrt: Täter fühlte sich verfolgt.

Fischer und Bures bei Gedenkmarsch

Auch Tage nach der Amokfahrt herrschen in Graz noch tiefe Trauer und Betroffenheit - mehr dazu in Nach Amokfahrt: Trauer im Alltag. Die Stadt kündigte an, dass am kommenden Sonntag Uhr ein Gedenkmarsch durch die Innenstadt stattfinden soll. Neben der versammelten steiermärkischen Landesregierung und der Grazer Stadtregierung will auch Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) beim Gedenkmarsch dabei sein, und Bundespräsident Heinz Fischer verkürzt seinen Italien-Aufenthalt, um teilnehmen zu können.

Treffpunkt ist bereits um 16.30 Uhr am Griesplatz. Von dort geht es über die Zweiglgasse und Grazbachgasse weiter zum Jakominiplatz und über die Herrengasse zum Hauptplatz; gegen 18.00 Uhr ist vor dem Rathaus der offizielle Gedenkakt vorgesehen. Dabei ist ein gemeinsames Gebet von Vertretern der Ökumene und anderer Glaubensrichtungen geplant.

Die Route des Trauerzuges

APA

Uhrturm und Ortstafeln mit Trauerflor

Zudem sind die Tafeln an den Ortseinfahrten mit einer schwarzen Trauerbinde geschmückt, auch Rathaus und Uhrturm tragen schwarze Beflaggung.

Der Uhrturm mit Trauerflor

APA/Erwin Scheriau

Spendenkonto für Opfer und Angehörige

„Hilfsfonds für die Opfer der Amokfahrt in Graz“

  • IBAN: AT 46 2081 5000 4056 7521
  • BIC: STSPAT2GXXX

Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Landes steht seit Samstag im Dauereinsatz - mehr dazu in Nach Amokfahrt: Krisenhelfer im Dauereinsatz. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) - er wurde Augenzeuge und beinahe Opfer des 26-jährigen Amokfahrers - kündigte weiters die Einrichtung eines Spendenkontos für die Opfer an.

Vinziwerke streichen 25-Jahr-Feier

Andere Veranstaltungen in der „Trauerwoche“ wurden abgesagt oder verschoben. Die Vinziwerke etwa strichen ihr Fest zum 25-Jahr-Jubiläum der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg am kommenden Wochenende: „Es gibt nichts zu feiern, unsere Gedanken sind bei den Betroffenen“, hieß es.

Pfarrer Wolfgang Pucher meinte: „Das unfassbare Geschehen mitten in unserer Stadt bewegt uns zutiefst. Wir stehen erschüttert an der Seite der Betroffenen. Wir fühlen mit ihnen und beten für sie. Die Solidarität, die in unserer Stadt plötzlich sichtbar geworden ist, ist ein Zeichen dafür, wie sehr diese Geschehnisse jeden Einzelnen berühren.“ Das Fest dürfte auf den Herbst verschoben werden.

Stadtfest abgesagt, Augartenfest verschoben

Ebenfalls bereits fix abgesagt wurden das Sommerfest des Stadtmuseums Graz am Freitag, der Congress Award Graz am Dienstag sowie das „Krone“-Stadtfest am 4. und 5. Juli. Das Augartenfest, bei dem jährlich Tausende Besucher kommen, wurde auf den 11. Juli verlegt. Die Kunstuniversität Graz verschob ihre beiden ersten Aufführungen von William Shakespeares „Der Sturm“ im Burggarten inklusive der geplanten Premiere am Donnerstag - die neuen Spieltermine gibt es nun ab 2. Juli.

Das USI-Fest am Freitag soll zu einer Benefizveranstaltung werden, und auch weitere kleinere Events teilten ihre Absagen oder Verschiebungen mit: „Der Berg Groovt“ (27. Juni), „FairStyria-Tag“ (verschoben von 25. Juni auf 30. September), Livemusik im Paradeishof (25. Juni), Red-Bull-Hartplatzfest (24. Juni), „Sozial verbindet“ Herzensbrücke (24. Juni - 1. Juli, verschoben auf 4. bis 11. September) oder das Straßenfest des Club Lend (24. Juni).

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