Selbstfahrende Autos: Testregion Steiermark

Die Steiermark will Europas erste Testregion für selbstfahrende Autos werden - diesen Plan stellten der Autocluster (AC) Styria und einige Leitbetriebe am Montag vor. Noch fehlen aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Autonomes Fahren wird kommen - da sind sich die Experten einig: 2020 müsse der Fahrer das Auto zwar noch überwachen, die Systeme entlasten aber bereits sehr, und 2030 werde das vollautonome Fahren auch in Städten möglich sein, sagt der Verkaufs- und Marketingvorstand bei Magna, Gerd Brusius.

„In fünf Jahren nutzt es nichts mehr“

Um etwaige Entwicklungen zu testen, fehle es in der Steiermark derzeit aber an Möglichkeiten, „weil es kann nicht sein, dass man letzten Endes dann hier Projekte hat, die Fahrzeuge auf einen Tieflader laden und irgendwo nach Nordrhein-Westfalen fahren muss, um die Fahrzeuge zu testen. Das heißt, die Bedingungen müssen geschaffen werden, und die brauchen wir so schnell wie möglich - in fünf Jahren nutzen sie uns alle nichts mehr“, so Brusius.

„Es geht um mehrere Milliarden Euro“

Es sei fünf vor zwölf, wenn man konkurrenzfähig bleiben will, sagt der Geschäftsführer des Autoclusters (AC) Styria, Franz Lückler: „Das ist ein Umsatzkuchen, an dem wir partizipieren wollen, und das ist im Bereich der Zulieferung kein kleiner Markt - hier geht es um mehrere Milliarden Euro.“

Von rasantem Wachstum in dieser Branche spricht auch der Chef des Leiterplattenherstellers AT&S, Andreas Gerstenmayer: „Wir arbeiten mit fast allen Zulieferern in dieser Industrie zusammen, da geht es um Assistenzsysteme im ersten Schritt, da geht’s um Fahrzeugerkennung, Car-to-car-Communication. Wir haben in diesem Geschäft Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent von Jahr zu Jahr.“

Rechtliche Rahmenbedingungen fehlen noch

Es scheitert allerdings an rechtlichen Rahmenbedingungen, denn selbstfahrende Fahrzeuge sind laut Straßenverkehrsordnung nicht zugelassen, so Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP): „Ich habe das auch zum Anlass genommen, an den Herrn Bundesminister Alois Stöger (SPÖ, Anm.) heranzutreten und ihn zu sensibilisieren, dass der Bund die Rahmenbedingungen hier wesentlich beeinflusst, dass man so eine Modellregion hier bei uns machen kann.“ Stöger kündigte bereits an, Teststrecken zuzulassen.

Grünes Licht schon nächstes Jahr?

Eine geeignete Teststrecke wäre laut AC Styria der Südautobahn-Abschnitt zwischen Lieboch und Mooskirchen - dieser wurde von Magna schon jahrelang für Geschwindigkeitstests genutzt; Experten erwarten dafür nächstes Jahr grünes Licht. 2017 soll dann die gesamte Steiermark Testregion werden.

Link: