Rupprechter: „Bauern sind Unternehmer“

Die Bauern stehen unter Druck - dennoch sei Schwarzmalen nicht angebracht, so Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Montag in Graz: Die Bauern müssten sich mehr auf ihre Rolle als Unternehmer besinnen.

Das sogenannte Bauernsterben lässt sich in Zahlen fassen: In den letzten 15 Jahren reduzierte sich die Anzahl der bäuerlichen Betriebe fast um die Hälfte auf 35.000.

„Strukturwandel geht sicher weiter“

Landwirtschaftsminister Rupprechter wollte beim Raiffeisen-Agrar-Symposium am Montag in Graz-Raaba zwar keine Zahlen für die Zukunft nennen, aber „ich denke, der Strukturwandel, den wir in den letzten Jahren gehabt haben, der hat sich einigermaßen eingedämmt, er wird aber sicher weiter gehen. Wir werden einen normalen Strukturwandel haben, der auch sozial verträglich ist. Was uns wichtig ist: dass die ländlichen Regionen besiedelt bleiben“, so Rupprechter.

Die Hilfe der EU speziell für Milch- und Schweinebauern hätte Österreich vehement eingefordert, bisher sei sie aber nur teilweise umgesetzt worden, bekannte Rupprechter: Der sogenannte „Grüne Bericht“, eine Art Bestandsaufnahme für die Landwirtschaft, weist nach wie vor sinkende Einkommen für die Bauern aus.

„Nicht vergleichbar mit Arbeiter oder Angestellten“

Allerdings gibt es Segmente, in denen die Einkommen sogar ansteigen: bei den Berg- und bei den Biobauern. Das sei auch ein Signal an die Bauern, ihre Verantwortung als Unternehmer stärker als bisher wahrzunehmen, so der Landwirtschaftsminister: „Ein Bauer ist ein Unternehmer, er ist eben nicht vergleichbar mit einem, der Arbeiter oder Angestellter ist, sondern er steht für seine unternehmerischen Entscheidungen. Und von seinen unternehmerischen Entscheidungen hängt letztlich auch sein Einkommen ab.“

Mehr noch als bisher müssten Bauern darauf achten, wie sie ihren Betrieb organisieren, wie sie mit dem System der Leistungsabgeltungen umgehen und wie sie ihre Betriebe ausrichten - aber gerade diese Botschaften stießen bei etlichen der über 500 Besucher des Symposiums auf sichtbare und hörbare Skepsis.