Äpfel: Ausgabeverbot für Behörde „nie Thema“

Laut Angaben des Flüchtlingskoordinators Christian Konrad hat die Lebensmittelbehörde im Transitlager Spielfeld die Apfelausgabe kurzzeitig aus hygienischen Gründen gestoppt. Laut der Behörde war das aber nie ein Thema.

Bei einem Vortrag zur Flüchtlingskrise am Mittwoch in Wien hatte der Flüchtlingskoordinator gesagt, dass steirische Äpfel gespritzt seien, weshalb sie vor dem Verzehr ausreichend gewaschen werden müssten - deshalb habe die Behörde die Verteilung der Äpfel an die Flüchtlinge gestoppt, so Konrad - mehr dazu in Groteske um gespritzte Äpfel für Flüchtlinge.

Keine Kritik an Äpfeln oder Lieferanten

Die Lebensmittelaufsicht bestätigte zwar die Kontrolle des Lagers - es sei aber darum gegangen, wie die Lebensmittellagerung generell verbessert werden könnte. Es habe weder Kritik am Zustand der Äpfel gegeben, noch seien Großlieferanten aufgefordert worden, Untersuchungsergebnisse zu liefern. Auch ein Ausgabeverbot sei niemals ausgesprochen worden, so die Behörde.

Rotes Kreuz: „Zertifikat zur Sicherheit angefordert“

Beim Roten Kreuz hieß es dagegen, dass die Apfelausgabe für eineinhalb Tage eingestellt werden musste - Einsatzleiter Raimund Gaisch war bei der Kontrolle selbst anwesend: „Es war eine Beanstandung der Lebensmittelbehörde, dass wir hier die Äpfel nicht waschen bzw. nicht waschen konnten - aufgrund der Menge. Das waren in den letzten 14 Tagen doch 22 Tonnen. Das Rote Kreuz ist aber hergegangen und hat zur Sicherheit dieses Zertifikat angefordert, damit wir nachweisen können, dass wir auch bis jetzt nicht falsch gehandelt haben.“

Mittlerweile werden die steirischen Äpfel wieder verteilt. Was nach dem Besuch der Behörde - neben einem offensichtlichen Kommunikationsproblem - aber bleibt, ist, dass in der Sammelstelle Spielfeld jetzt auch die Allergene ausgewiesen werden.

Bessere Koordination mit Slowenien

Unterdessen versucht das Rote Kreuz, die Verpflegung der Flüchtlinge generell im Einklang mit den slowenischen Kollegen besser zu koordinieren. Laufend wird im Lager Sentilj erhoben, ob bereits Nahrungsmittel ausgegeben wurden: „Wenn ja, dann werden wir auf unserer Seite mit der Verpflegung herunterfahren. Wenn auf slowenischer Seite keine Verpflegung stattfindet, dann geben wir mehr aus, um mit den Lebensmitteln besser haushalten zu können“, so Gaisch. Es habe Fälle gegeben, wo zu viele Lebensmittel ausgegeben und diese dann weggeworfen wurden, so der Einsatzleiter weiter - das könne jetzt aber verhindert werden.

Zaun in zwei Reihen

Unterdessen machte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in der Diskussion über den Bau eines Zaunes an der slowenischen Grenze Druck auf die SPÖ: Auf einen Alleingang wollte sich die Ministerin am Donnerstag zwar nicht festlegen, kündigte jedoch eine Entscheidung für Freitag an. „Die Geduld der Bürger ist enden wollend und meine auch“, so Mikl-Leitner. Unterdessen sickerten erste Details zur Beschaffenheit der Zaunanlage durch - mehr dazu in Maschendrahtzaun rund um NATO-Draht (news.ORF.at) und in Erste Details zu Grenzzaunplänen durchgesickert.

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