Mutter hofft auf Wende im „Fall Oliver“

Vor vier Jahren ist der heute zehnjährige Oliver von seinem Vater entführt und nach Dänemark gebracht worden. Die UNO-Antidiskriminierungsstelle beschloss nun - zur Freude seiner Mutter - seine sofortige Rückkehr nach Graz.

Im sogenannten „Fall Oliver“ - mehr dazu in Fall Oliver: Bub seit zwei Jahren in Dänemark (02.04.2014) - macht sich Marion Olivia Weilharter, die Mutter des im April 2012 vom Vater gewaltsam von Graz nach Dänemark gebrachten Oliver, Hoffnungen auf Bewegung im Konflikt: Ein Schreiben des UN-Komitees zur Eliminierung der Diskriminierung von Frauen (CEDAW) fordert Dänemark dazu auf, mit der „Austrian Central Authority“ zusammenzuarbeiten - und den Buben nach Österreich zurückzubringen.

Im Justizministerium hieß es am Mittwoch, man habe das von der Mutter auch an Medien geschickte CEDAW-Schreiben an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet. Welche Auswirkungen die Auffassung der UN-Konvention haben werde, könne jedoch nicht gesagt werden. Von der CEDAW selbst sei das Justizministerium bisher nicht kontaktiert worden, sagte Sprecherin Britta Tichy-Martin, was auch durch das Schreiben des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte bestätigt wird.

„Rechte von Mutter und Kind verletzt“

In der knapp 20-seitigen Stellungnahme des Ausschusses vom 22. Februar heißt es unter anderem, die vorliegenden Fakten zeigten eine Verletzung der Rechte der Mutter und des Sohnes nach den Regelungen der Frauenrechtskonvention. Der Ausschuss empfiehlt den Vertragsstaaten daher, Schritte zu unternehmen, sodass das Justizministerium umgehend mit der österreichischen Zentralbehörde (Austrian Central Authority) zusammenarbeite.

Damit soll Olivers sofortige Rückkehr zur Mutter sichergestellt werden. In Österreich sollten auch - wenn erforderlich - neue Anstrengungen zur Regelung von Sorgerecht und Besuchsmöglichkeiten im besten Interesse des Kindes aufgenommen werden.

Olivers Mutter zeigt sich optimistisch

Weilharter sieht ihre Sachverhaltsdarstellungen „in voller Hinsicht“ bestätigt: „Ich freue mich natürlich, dass es so ausgegangen ist und dass Oliver hoffentlich sehr bald wieder in Graz sein wird und ich ihn in die Arme schließen kann.“ Allerdings muss dazu die UN-Entscheidung erst umgesetzt werden - und ob diese Rechtskraft hat, ist derzeit noch unklar.