Hochrangige Biobank-Forscher treffen sich in Graz

Biobanken bilden weltweit die essentielle Grundlage für medizinischen Fortschritt. Ab Sonntag treffen sich internationale Biobank-Experten aus sieben Ländern an der Medizinischen Universität Graz.

Im Rahmen des EU-Programmes für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ wurde das Projekt „B3Africa - Bridging Biobanking and Biomedical Research across Europe and Africa“ genehmigt. Hochrangige Wissenschafter arbeiten an einer Biobankvernetzung zwischen Afrika und Europa, um durch gemeinsame Forschung die Gesundheitssituation zu verbessern.

Bessere Verwaltung von Biobank-Proben

20 Biobank-Experten aus sieben Ländern treffen sich, um den aktuellen Stand und die weitere Vorgehensweise zur Entwicklung einer „Opensource Software“ für die Verwaltung von Proben in einer Biobank sowie die Implementierung einer Bioinformatik Software zu besprechen und voranzutreiben. Die sich rasant entwickelnden afrikanischen Biobanken sind von unschätzbarem Wert, denn die afrikanische Bevölkerung weist die größte genomische Vielfalt der Erde auf und liefert so eine unglaubliche Informationsquelle, um biomedizinische Forschung voranzutreiben, hieß es in einer Aussendung der Medizinischen Universität Graz. B3Africa plant die Einführung einer Kooperationsplattform und eines Informatikrahmens für eine Biobankvernetzung von Afrika und Europa.

Datenaustausch über die Kontinente hinweg

Dieser Schulterschluss soll den ethischen und rechtlichen Rahmen sowie die Datendarstellung von Biobanken und Bioinformatik-Pipelines standardisieren, um den Datenaustausch zwischen Biobanken zu ermöglichen und so die Daten Forschern beider Kontinente zugänglich zu machen. Dazu werden im Projekt „B3Africa“ Trainings- und Ausbildungsmaterial sowie Opensource Software Tools für Biobanken gemeinsam von Partnern aus der EU und aus Afrika entwickelt. Elf Partnerinstitutionen aus Südafrika, Uganda, Frankreich, Kenia, Nigeria, Schweden und Österreich arbeiten im Rahmen des Projekts zusammen. Projektkoordinator ist die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften, Uppsala. Das Projektvolumen beläuft sich auf zwei Millionen Euro, die Laufzeit beträgt laut Med-Uni Graz drei Jahre.

Biobank für Ebola soll aufgebaut werden

Im Rahmen des Gesamtprojekts leitet die Med-Uni Graz das Workpackage „Integration and Support“, in dem alle Tools zusammengefügt werden und eine Demoplattform aufgebaut wird. Der Name dieses Integrations-Portals ist „BIBBOX“, Biobank in a Box. Softwarekomponenten werden so gestaltet, dass diese mit minimalem IT-Aufwand verwendet werden können und umfassen die Kernaufgaben die notwendig sind, um eine Biobank zu betreiben. "In der Zukunft wird eine Biobank sowohl aus Proben als auch aus ‚Big Data‘ neue Biomarker und Medikamente entwickeln. In dem Projekt „B3Africa" entwickeln wir dafür wichtige IT-Bausteine mit deren Hilfe etwa eine Biobank für Infektionskrankheiten wie Ebola aufgebaut werden kann“, erklärte Kurt Zatloukal von der Med-Uni Graz.

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Details zum Biobank-Projekt „B3Africa“