Sorge um Fischbestand in der Mur

Für die geplante Murstaustufe im Zusammenhang mit dem geplanten Kraftwerk in Graz-Puntigam würden fünf Kilometer frei fließende Mur geopfert, kritisieren Naturschützer. Sie befürchten verheerende Folgen für die Fischökologie.

Zerstörung und Vernichtung von Lebensräumen – so lauteten am Dienstag die Schlagworte der Wasserkraftwerksgegner bei einer Präsentation in Graz. Staudämme und Laufwasserkraftwerke verlangsamen die Fließgschwindigkeit, wodurch Ablagerungen entstehen, die die Laichgründe und Lebensräume für Fische verstopfen, hieß es da.

„Zerstörung des Lebensraumes“

„Wir haben noch zehn Kilometer für unsere Fische vorhanden, jetzt soll ein weiteres Kraftwerk fünf Kilometer stark verändern. Dieser Lebensraum ist verloren, denn ein Kraftwerk würde die Zerstörung dieses Lebensraumes bedeuten“, sagt Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund Steiermark.

„Geht um unsere letzten Wildfischbestände“

Graz sei in der glücklichen Lage, mit der Mur einen großen, sauberen und reich strukturierten, schnellfließenden Fluss zu besitzen. Friedrich Ebensperger, Obmann des Landesfischereiverbandes Steiermark, sieht durch das geplante Kraftwerk aber wie er sagt, eine nachhaltige Vernichtung: „Es heißt immer, es sind nur kleine Eingriffe, die unbedeutend sind, aber es ist eine Salamitaktik, wo dann eine Verschlechterung als Argument für die nächste Verschlechterung verwendet wird. Diese Salamitaktik führt dann dazu, dass wir wirklich sehr viele wertvolle Naturräume zur Gänze verlieren.“

Fischexperte Franz Keppel sieht das ähnlich: „Es geht nicht um irgendeinen Pangasisus, der in irgendwelchen schlammigen Zuchtbecken gezüchtet wird, sondern um unsere letzten Wildfischbestände. Es stehen ja eh schon die meisten auf der roten Liste.“ In der Mur wurden 2009 übrigens 34 Fischarten nachgewiesen. Im Vorjahr wurde eine neue Fischart entdeckt.