Anschlag auf Grazer Moschee: Heer prüft Vorwurf

In den Fall der Schändung der Grazer Moschee mit aufgehängten Schweineköpfen Anfang Mai soll auch das Heeresabwehramt verwickelt gewesen sein. Das Bundesheer will diese Vorwürfe jetzt prüfen, die Ermittlungen stehen noch am Anfang.

Knapp zwei Monate ist es her, dass die Grazer Moschee mit Blut beschmiert wurde und ein angrenzender Zaun mit Schweineköpfen versehen wurde - mehr dazu in Minarett mit Blut beschmiert (6.5.2016). Einer der festgenommenen mutmaßlichen Täter wurde der rechten Szene zugeordnet.

Mitarbeiter in Szene eingeschleust

Doch laut Staatsanwaltschaft wird nicht nur gegen diesen Mann wegen Herabwürdigung religiöser Lehren ermittelt, in diesem Zusammenhang werden auch schwere Vorwürfe gegen Mitarbeiter des Heeresabwehramtes erhoben. Sie sollen von der Aktion gewusst, aber nichts dagegen unternommen haben.

Bei einem der Verdächtigen handelt es sich um einen informellen Mitarbeiter, eine Quelle des Heeresabwehramtes. Er war in die rechte Szene eingeschleust worden und habe so frühzeitig vom Anschlagsplan gewusst beziehungsweise habe daran sogar selbst teilgenommen. Der Beschuldigte selbst gibt an, seinen Führungsoffizier davon informiert zu haben. Auch soll ein Observierungsfahrzeug des Abwehramtes in der Nähe gewesen, als es zu dem Anschlag auf die Moschee kam. Eingegriffen hatte aber niemand.

Anschlag auf Grazer Moschee: Neue Details

Anfang Mai hat es auf eine Grazer Moschee einen Angriff gegeben. In den Fall ist laut Informationen der ZIB und der „Kronen Zeitung“ das Heeresabwehramt verwickelt.

Ermittlungen noch am Anfang

Dem Verteidigungsministerium sind die Vorwürfe erst seit wenigen Tagen bekannt - man werde aber alles untersuchen, bis jedes Details auf dem Tisch liege, heißt es. „Der Minister hat noch am selben Tag die interne Revision eingeschaltet. Jetzt wird überprüft, was passiert ist und was unsere Leute gemacht haben“, so Heeressprecher Michael Bauer. Die Ermittlungen stünden aber erst ganz am Anfang.

Im islamischen Kulturzentrum zeigt man sich überrascht von der Wende und fordert jetzt rasche Aufklärung, gegebenenfalls auch Konsequenzen. Ebenfalls nicht einfach zur Tagesordnung übergehen will der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz. Er hat für Montag bereits eine Pressekonferenz in Wien einberufen, bei der öffentlich über alle Details und Hintergründe zu den aktuellen Vorwürfen aufgeklärt werden soll.