Zuschauerschwund bei Formel 1 in Spielberg

Das Formel-1-Wochenende in Spielberg hat, was die Spannung betrifft, gehalten, was es versprochen hat. Mit 85.000 Zuschauern war der Grand Prix aber nicht so gut besucht, wie in den Jahren davor. Laut Polizei lief alles planmäßig.

Das dritte Formel-Rennen seit dem Comeback in Spielberg hat deutlich weniger Fans angezogen als noch die Jahre davor. 85.000 Menschen waren von Donnerstag bis Sonntag am Red-Bull-Ring dabei, 120.000 waren es noch im Vorjahr - mehr dazu in Formel 1: Weniger Zuschauer, dennoch „perfekt“ (21.6.2015).

Angebot zu breit und zu teuer

Der voestalpine-Konzernchef Wolfgang Eder, einer der Sponsoren am Ring, meinte: „Ich glaube das Angebot ist inzwischen so breit geworden, dass sich die Menschen mehr verteilen. Da gibt es den MotoGP, die DTM und jede Menge Spezialveranstaltungen. Die Menschen können nicht alle diese Veranstaltungen besuchen.“ Auch die Eintrittspreise würden es vielen nicht erlauben, mehrere Rennen zu besuchen, sagt Eder, der dazu anregt, auch über Familienangebote nachzudenken.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) meinte zu den Ursachen des Besucherrückgangs: „Das Comeback war ein Highlight, alle wollten den neuen Red Bull Ring sehen. Aber abgesehen davon wird über die Formel 1 auch diskutiert, nämlich, was liegt noch am Fahrer und was macht schon das Auto und die Technik aus.“ Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) meinte, dass die Preise für die allgemeine Bevölkerung „sicherlich fordernd“ seien.

Nur wenige Anzeigen und Verletzungen

Auch aus Sicht der Polizei ist das Rennwochenende in Spielberg sehr ruhig verlaufen, Vorfälle habe es weder auf, noch abseits des Red-Bull-Rings gegeben, heißt es, Anzeigen habe es nur vereinzelt wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung, kleinerer Sachbeschädigungen und Diebstähle gegeben. Auch bei der An- und Abreise sei es zu keinen gravierenden Behinderungen gekommen, bilanziert die Polizei.

Die Feuerwehr musste vor allem wegen lokaler Unwetter ausrücken. Das Rote Kreuz war vor allem mit der Versorgung kleinerer Verletzungen beschäftigt. Einige Personen mussten nach Stürzen und nach hitzebedingten Schwächeanfällen in die Landeskrankenhäuser Judenburg und Knittelfeld eingeliefert werden. Unterm Strich zieht Bezirkshauptfrau Ulrike Buchacher als behördliche Einsatzleiterin daher positive Bilanz: „Alle Einsatzorganisationen waren perfekt aufeinander abgestimmt und haben als hervorragendes Team agiert."

Formel 1 Spielberg Hamilton

APA/Erwin Scheriau

Louis Hamilton fuhr nach einem harten Duell in der letzten Runde zum Sieg

Spannend bis zur letzten Runde

Der dritte Grand Prix am Red Bull Ring dürfte sportlich allerdings in die Geschichte eingehen. Denn in einem spannenden Rennen holte sich der dreifache Weltmeister Lewis Hamilton den Sieg in der letzten Runde nach einem Duell mit seinem Stallkollegen Nico Rosberg, der an die vierte Stelle zurückfiel. Gegen Hamilton wurde wegen der Kollision in der Schlussrunde allerdings ebenso eine Untersuchung wie gegen Nico Rosberg eingeleitet, wodurch das Ergebnis unmittelbar nach dem Rennen noch nicht offiziell war - mehr dazu in Rosberg verliert Sieg an Hamilton (sport.ORF.at).

Nächstes Highlight auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg ist die MotoGP, die im August erstmals in der Steiermark gastieren wird - mehr dazu in MotoGP gastiert am 14. August 2016 in Spielberg (11.9.2015).

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