China-Konzern übernimmt Austria Druckguss

Der Autozulieferer Austria Druckguss hat einen neuen Eigentümer: Die chinesische Zhongding-Gruppe kaufte den Gleisdorfer Aluminium-Druckguss-Spezialisten, wo man sich nun große Chancen ausrechnet.

Um wie viel der ehemalige bayrische Eigentümer die Austria Druckguss an die chinesische Zhongding-Gruppe verkaufte, darüber herrscht Stillschweigen - mit weltweit rund 14.000 Mitarbeitern zählt der chinesische Konzern jedenfalls zu den größten familiengeführten Automobilzulieferern.

„Wir haben jetzt einen ganz anderen Hebel“

Dass man gerade den steirischen Betrieb mit 220 Mitarbeitern ausgewählt hat, um hier ein starkes europäisches Standbein zu schaffen, spricht für die Gleisdorfer, die 2012 noch rote Zahlen schrieben, sich seitdem aber ständig aufwärts entwickelten. Jetzt sieht man die Chance, den Standort abzusichern und eine echte Weltmarktposition zu erreichen, sagt Geschäftsführer Nikolaus Szlavik: „Gleisdorf ist wirklich aus Sicht der Chinesen im Zentrum des europäischen Autobaus, und dadurch haben wir natürlich einen ganz anderen Hebel, und wir werden ja schon nachgefragt.“

Gleisdorf wird internationales Headquarter

Fixiert wurde, dass der Standort Gleisdorf zu einem internationalen Headquarter ausgebaut wird: Von der Steiermark aus sollen dann auch ein Druckguss-Werk in Michigan in den USA sowie in Anhui in China gelenkt werden. „Beide Gießereien sind technologisch nicht auf unserem Stand. Unser Komplexitätsgrad in Gleisdorf ist wesentlich höher, und das macht eben die Austria Druckguss für Zhongding so attraktiv“, so Szlavik.

Dementsprechend hoffungsvoll fällt auch der Blick in die Zukunft aus. Geschäftsführer Szlavik gibt sich zwar vorsichtig, man müsse schauen, wie sich alles entwickelt, doch möglich sei vieles: „Wir können da sehr schnell mit den aktuellen Anfragen das Werk verdoppeln in Gleisdorf, mittelfristig gedacht ist das absolut möglich und auch mein persönliches Ziel.“

Bereits fünf neue Mitarbeiter eingestellt

Der Weg für die zukünftige Standort-Stärkung ist jedenfalls eingeschlagen, auch fünf neue Mitarbeiter wurden bereits eingestellt. Chinesisch müsse man aber nicht lernen, heißt es: Mit dem chinesischen Eigner verständige man sich auf Englisch.

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